Weißrussin Asarenka trumpfte in Miami erneut auf

Miami (dpa) - In der Tennis-Weltrangliste wird Victoria Asarenka vom 4. April an auf Position fünf geführt, auf dem Platz ist die Weißrussin jedoch in diesem Jahr die klare Nummer eins.

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Ihren Nimbus der nahezu Unantastbaren bestätigte die 26-Jährige eindrucksvoll im Finale des Hartplatz-Turniers von Miami. Nach nur 77 Minuten hatte sie eine teilweise bemitleidenswerte Swetlana Kusnezowa aus Russland 6:3, 6:2 bezwungen. Es war ihr dritter Triumph im Crandon Park von Key Biscayne und zugleich ihr dritter Turniererfolg des Jahres.

„Ich möchte diesen Sieg meinen Eltern widmen. Ich sehe sie nicht oft, aber sie haben mir einige bedeutende Dinge gelehrt“, betonte Asarenka und wurde sogar ein wenig poetisch. Ihre Eltern hätten ihr Wurzeln mitgegeben, damit sie immer wisse, wo sie herkomme, sagte die Rechtshänderin aus Minsk. Zugleich hätten die Eltern ihr auch Flügel geschenkt, damit sie fliegen könne - zum Beispiel nach Miami.

Hier hatte Asarenka zuvor jede Gegnerin dominiert und in ihren sechs Matches nicht einen Satz abgegeben. Richtig eng wurde es für sie nur im Achtelfinale, als sich Asarenka gegen die Spanierin Garbine Muguruza in beiden Durchgängen erst im Tie-Break durchsetzte. Im Halbfinale gegen die Deutsche Angelique Kerber hatte sie dagegen kaum Probleme.

„Glückwunsch an Victoria, sie hat in diesem Jahr und in den vergangenen vier Wochen einen fantastischen Job gemacht“, sagte Kusnezowa, die im Achtelfinale Miami-Rekordchampion Serena Williams besiegt hatte. Im Endspiel war die 2006-Siegerin jedoch chancenlos.

Asarenka, die im Viertelfinale der Australian Open gegen Kerber ihre bislang einzige Niederlage des Jahres hinnehmen musste, sicherte sich durch ihren Sieg in Südflorida einen Eintrag ins Tennis-Geschichtsbuch: Erst als dritter Spielerin gelang dem ehemaligen Branchenprimus das so genannte Sunshine Double. Vor zwei Wochen hatte Asarenka bereits im kalifornischen Indian Wells gewonnen. Zwei Erfolge nacheinander bei beiden hochrangig besetzten Turnieren hatten zuvor nur Steffi Graf (1994, 1996) und die Belgierin Kim Clijsters (2005) geschafft.