Weltverband zum Fall Haas: Schlüssel liegt beim DOSB
Berlin (dpa) - Nach der Nichtberücksichtigung von Tommy Haas durch den DOSB darf auch der Weltverband ITF dem Tennisprofi keine Wildcard für das Olympia-Turnier in London geben.
„Um für einen olympischen Startplatz durch die ITF berücksichtigt zu werden, muss jeder Athlet durch sein Nationales Olympisches Komitee nominiert werden“, sagte ein ITF-Sprecher der Nachrichtenagentur dpa. Der Schlüssel liege beim DOSB.
Der Weltverband dürfe Haas nur dann eine Wildcard für das Olympia-Turnier in Wimbledon geben, wenn der 34-Jährige der ITF durch den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) vorgeschlagen werde. Olympia-Starter müssten die Kriterien ihres nationalen Tennis-Verbandes erfüllen, meinte der ITF-Sprecher. Neben der Ranglisten-Platzierung seien auch Einsätze im Fedcup und im Davis Cup „in zwei Jahren innerhalb des olympischen Zyklus“ entscheidend.
„Tommy Haas hat beim Turnier in Halle eine sehr gute Leistung gezeigt, aber wir konnten ihn trotzdem nicht für eine Wildcard vorschlagen, weil er nicht nur die deutsche Olympianorm nicht erfüllt hat, sondern weil er auch die internationale Norm der ITF verfehlt“, teilte DOSB-Generaldirektor Michael Vesper am Freitag mit.
Zum Stichtag 11. Juni hatte der Wahl-Amerikaner Haas - inzwischen die Nummer 49 der Welt - die Kriterien nicht erfüllt. Die ITF macht einen Platz unter den besten 56 der aktuellen Weltrangliste nach den French Open zur Bedingung. Die deutschen Kriterien sind noch strenger: Gefordert wird ein Platz unter den ersten 24 der bereinigten Weltrangliste.