Deutsches Team vor dem Aus Zverev-Brüder verlieren Doppel beim Davis Cup
Frankfurt/Main (dpa) - Frankfurt/Main (dpa) - Die deutschen Tennis-Herren stehen im Davis Cup wieder einmal vor dem frühen Aus. Alexander und Mischa Zverev verloren im Erstrunden-Duell mit Belgien das Doppel gegen Ruben Bemelmans und Joris De Loore trotz einer tollen Aufholjagd mit 3:6, 6:7 (4:7), 6:4, 6:4, 3:6.
Mit gesenkten Köpfen verließen die Brüder die Frankfurter Arena am Ende eines nervenaufreibenden Fünfsatz-Krimis. Nach 3:13 Stunden stand die Niederlage fest. Damit liegen die deutschen Tennis-Herren nach dem zweiten Tag mit 1:2 zurück und stehen wieder einmal vor dem frühen Aus.
Deutschland muss nun am Sonntag beide Einzel gewinnen, um doch noch den Einzug ins Viertelfinale zu schaffen. Bislang sind Philipp Kohlschreiber und Alexander Zverev für die beiden Partien vorgesehen. „Ich gehe davon aus, dass wir so spielen, wie wir bei der Auslosung nominiert haben“, sagte der enttäuschte Teamchef Michael Kohlmann.
Die beiden Zverevs scheiterten bei ihrem ersten gemeinsamen Auftritt an ihren eigenen Nerven. Tagelang war über die Konstellation mit dem 19 Jahre alten Alexander Zverev und seinem zehn Jahre älteren Bruder Mischa geredet und geschrieben worden. „Das wäre ein Traum“, hatten beide zuvor gesagt.
Doch als es am Samstag so weit war, konnten die beiden Zverevs nur selten ihre Leistung abrufen. Vor allem Mischa Zverev, der in Melbourne bei den Australian Open mit seinem Sieg gegen den Weltranglisten-Ersten Andy Murray für Furore gesorgt hatte, wirkte lange Zeit völlig verkrampft. „Natürlich waren wir ein bisschen angespannt, wir sind ja nicht zum spazieren gehen hier“, sagte der 29-Jährige nach der Partie.
Kohlmann wollte den Hype um die beiden Zverevs aber nicht als Grund für die Niederlage gelten lassen. „Innerhalb der Mannschaft war das kein Thema. Und das hat nichts damit zu tun, dass die ersten zwei Sätze so liefen“, sagte der Teamchef im hr-fernsehen.
Im ersten Satz war es zunächst Alexander Zverev, der schwer in die Partie fand. Die deutsche Nummer eins, die am Freitag mit ihrem Premierensieg im Davis Cup gegen Arthur de Greef für das 1:1 gesorgt hatte, gab gleich sein erstes Aufschlagsspiel ab. Nach nur 27 Minuten ging der erste Satz mit 6:3 an die Belgier.
Auch im zweiten Durchgang fand das deutsche Brüder-Duo auf dem Platz nicht zusammen. Immerhin steigerte sich Alexander Zverev nun und pushte sich und seinen Bruder immer wieder nach vorne. Auch der Schläger des gebürtigen Hamburgers musste einige Male dran glauben und flog im hohen Bogen über den Platz. „Wer auf dem Platz keine Emotionen zeigt, dem ist das Spiel egal“, hatte der junge Zverev über seine Emotionen zuvor gesagt.
Doch für den Satzgewinn reichte es dennoch nicht, die Belgier hatten im Tiebreak die besseren Nerven. „Es ist immer schwierig, das erste Mal für Deutschland zu spielen“, analysierte Boris Becker im hr-fernsehen treffend.
Unterstützt vom dreimaligen Wimbledon-Sieger in der Team-Box kämpften sich die Zverev-Brüder danach aber in die Partie und holten sich den dritten und vierten Durchgang jeweils mit 6:4. Zwar unterliefen den beiden Zverevs weiterhin noch viele Fehler. Doch in den wichtigen Momenten fanden die Gastgeber nun stets eine Lösung. Damit war es im letzten Satz jedoch wieder vorbei. Am Ende stand eine unnötige, aber auch verdiente Niederlage.