Doppel noch offen Zverev und Kohlschreiber spielen für Deutschland

Frankfurt/Main (dpa) - Alexander Zverev wedelte fröhlich mit der kleinen Deutschland-Fahne. Zum ersten Mal führt der 19 Jahre alte Tennisspieler das deutsche Davis-Cup-Team an diesem Wochenende im Erstrundenspiel gegen Belgien als Nummer eins an.

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Doch als Leader der Mannschaft sieht sich der Weltranglisten-22. nicht. „Vom Ranking her bin ich vielleicht die Nummer eins, aber ich habe hier sicher nicht das Sagen. Philipp ist ganz klar der Erfahrenste in der Mannschaft und wird uns sicher noch ein paar Tipps für die Partie geben“, sagte Zverev, der zusammen mit Philipp Kohlschreiber die Auftakteinzel in der Frankfurter Fraport Arena bestreiten wird.

Kohlschreiber trifft am Freitag (14.00 Uhr) zunächst auf Steve Darcis, danach spielt Alexander Zverev gegen Arthur de Greef. Für das Doppel nominierte Teamchef Michael Kohlmann Mischa Zverev und Jan-Lennard Struff. Allerdings sind Änderungen bis kurz vor Beginn der Partien möglich.

So ist also nach wie vor nicht ausgeschlossen, dass am Samstag (13.00 Uhr/hr-fernsehen und DAZN) in Alexander und Mischa Zverev zum ersten Mal in der deutschen Davis-Cup-Geschichte zwei Brüder gemeinsam auf dem Platz stehen. „Da ist noch alles offen. Wir warten erst einmal ab, wie der Freitag verläuft und wer, wie lange auf dem Platz steht“, sagte Kohlmann.

Die deutsche Bilanz gegen Belgien ist makellos. Acht Spiele, acht Siege - besser geht es nicht. Und auch an diesem Wochenende geht die Auswahl des Deutschen Tennis Bundes als klarer Favorit in die Partie. Die Belgier müssen auf ihren Spitzenspieler David Goffin verzichten, der kurz nach den Australian Open abgesagt hatte. Sowohl die beiden Zverevs als auch Kohlschreiber sind deshalb in der Weltrangliste besser platziert als die belgische Nummer eins Darcis.

„Natürlich gehen wir als Favorit in das Wochenende und nehmen diese Rolle auch an“, sagte Kohlmann. Dass auch bei anderen Nationen die Topspieler eine Woche nach den Australian Open im Davis Cup pausieren und deshalb die deutschen Chancen in diesem Jahr besonders gut stehen, wollte der Teamchef aber nicht unterschreiben. „Es geht erst einmal nur gegen Belgien. Wer weiß, was sich danach noch alles tut“, sagte Kohlmann. Im vergangenen Jahr war die deutsche Mannschaft in der ersten Runde an Frankreich gescheitert, sicherte sich dann aber gegen Polen den Verbleib in der Weltgruppe.

„Es ist immer wieder eine Ehre, für sein Land zu spielen. Wir haben viel Spaß miteinander und hatten bislang eine gute Stimmung“, sagte Kohlschreiber. Was auch daran liegt, dass sich Senkrechtstarter Alexander Zverev trotz seiner erstaunlichen Entwicklung im vergangenen Jahr nicht in den Vordergrund spielt und sein zehn Jahre älterer Bruder Mischa die Rolle des Reservisten klaglos annimmt, obwohl er zuletzt in Melbourne bei den Australian Open den Weltranglisten-Ersten Andy Murray besiegte und erst im Viertelfinale gegen den späteren Sieger Roger Federer verlor.

„Ich finde es gut, wie es läuft. Alexander und Philipp spielen im Moment das beste Tennis im Team“, sagte Mischa Zverev. So viel Harmonie war lange nicht mehr im deutschen Davis-Cup-Team. Nun müssen am Wochenende nur noch die Ergebnisse stimmen.