Zverev verliert erstes ATP-Finale in Nizza
Nizza (dpa) - Am Ende seines Finales auf der ATP-Tour ging Alexander Zverev dann offensichtlich doch ein wenig die Luft aus.
Das deutsche Tennis-Talent verlor sein erstes Endspiel in Nizza 4:6, 6:3, 0:6 gegen den topgesetzten Österreicher Dominic Thiem, lieferte aber trotzdem eine starke Generalprobe für die French Open ab.
„Seine Zeit wird bald kommen“, prophezeite Thiem. Auch Zverev lobte seinen Gegner bei der Siegerehrung. „Er hat einen guten Job in der Vergangenheit gemacht, darum ist er auf dem Weg in die Top Ten“, sagte er.
Obwohl Zverev nach dem Halbfinale erklärt hatte, er sei nach drei harten Matches in Serie unheimlich müde, raffte er sich nach dem 0:2-Rückstand im zweiten Satz noch einmal auf und erzwang einen entscheidenden dritten Durchgang. Dort machte der 19-jährige Hamburger aber gerade noch fünf Punkte gegen den Vorjahressieger.
Bei einer 4:2-Führung im ersten Satz hatte es zunächst noch so ausgesehen, als könne sich Zverev für die jüngste Niederlage gegen Thiem in München revanchieren. Der Weltranglisten-48. musste sich beim Stand von 4:5 wegen Nasenblutens behandeln lassen, wenig später war der Satz nach einem Doppelfehler weg. Das Match gegen die Nummer 15 der Welt war dann nach 1:39 Stunden beendet. Das Sandplatz-Turnier in Nizza war mit 520 000 Dollar dotiert.
Bei den French Open, wo Zverev vor drei Jahren im Junioren-Endspiel stand, ist der aufstrebende Davis-Cup-Spieler zum Auftakt am Sonntag naturgemäß noch nicht gefordert.
Auch Australian-Open-Siegerin Angelique Kerber, die in ersten Runde auf Nürnberg-Champion Kiki Bertens aus den Niederlanden trifft, hat noch spielfrei. Kerber trainierte am Samstag mit der einstigen Paris-Siegerin Ana Ivanovic aus Serbien und war danach auf dem prall gefüllten Court Philippe Chatrier noch beim Kindertag im Einsatz.
Vier der 17 deutschen Tennisprofis müssen an diesem Sonntag aber schon auf den Platz. Dabei trifft die Berlinerin Sabine Lisicki in der ersten Runde auf Qualifikantin Veronica Cepede Royg. Die Spielerin aus Paraguay ist nur die Nummer 160 der Weltrangliste, die einstige Wimbledon-Finalistin Lisicki konnte in diesem Jahr aber noch nicht überzeugen.
„Ich würde sagen, dass ich nicht in Top-Form bin und auch sicherlich noch etwas Zeit brauchen werde, um die zu erreichen“, hatte Lisicki zuletzt in Nürnberg erklärt. „Ich werde jeden Tag mein Bestes geben. Das ist alles, was ich im Moment machen kann.“ Carina Witthöft muss gegen Sarina Dijas aus Kasachstan antreten. Insgesamt sind zehn deutsche Damen dabei.
Von den sieben deutschen Herren ist das Davis-Cup-Duo Benjamin Becker und Dustin Brown am ersten Turniertag im Einsatz. Becker spielt gegen den Russen Andrej Kusnezow, Brown tritt gegen Dudi Sela aus Israel an und zeigte sich nach geschaffter Qualifikation erleichtert. Vor einigen Wochen sei eine Handverletzung zunächst als Fraktur diagnostiziert worden, berichtete der auf Rang 117 der Weltrangliste zurückgefallene Niedersachse mit jamaikanischen Wurzeln. Seine Aussichten in Paris habe er daher nur als mäßig eingeschätzt.
Die Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic und Serena Williams müssen zum Start ebenso noch nicht antreten wie Titelverteidiger Stan Wawrinka. Der Schweizer bestritt am Samstag noch das Finale des ATP-Turniers in Genf.