Zwei Wochen vor US Open: Kerber strahlt Zuversicht aus
Cincinnati (dpa) - 2013 war bislang nicht das Jahr von Angelique Kerber. Mal zwickte der Rücken, mal zwang eine Bauchmuskelverletzung die beste deutsche Tennisspielerin zu einer Pause.
Nach ihrem wundersamen Aufstieg in die Weltspitze seit den US Open vor zwei Jahren musste die 25 Jahre alte Kielerin zudem sportliche Rückschläge verkraften. Der Grand-Slam-Klassiker in Wimbledon war zuletzt schon nach der zweiten Runde beendet, in Toronto schied Kerber in der vergangenen Woche ebenfalls bereits in Runde zwei aus.
In der Weltrangliste rutschte sie auf Platz acht ab, ist aber immer noch mit Abstand beste Deutsche in der Branchenwertung. Nun scheint sie rechtzeitig vor dem großen Saisonfinale in New York wieder auf dem Weg zurück zu alter Stärke. „Ich hatte ein paar Verletzungen in diesem Jahr, aber im Moment fühle ich mich sehr gut. Alles ist ausgeheilt, was sehr wichtig ist“, sagte die Fed-Cup-Spielerin nach ihrem 6:7 (6:8), 6:0, 6:1-Auftaktsieg beim WTA-Turnier in Cincinnati gegen Karin Knapp aus Italien.
„Jetzt ist mein Fokus, viele Matches vor den US Open zu haben und dann ganz speziell in New York gut zu spielen“, betonte die blonde Norddeutsche. Im Kampf um den Einzug ins Achtelfinale trifft die Cincinnati-Vorjahresfinalistin auf die Russin Alissa Kleibanowa.
Kerber weiß um den Druck, der auf ihr lastet. Sie hat zahlreiche Ranglistenpunkte und ihre Top-Ten-Platzierung zu verteidigen. Genau so wichtig scheint aber auch die wiedergewonnene Freude und der Spaß an der Arbeit auf dem Platz zu sein. Nach ihrer unerwarteten Wimbledon-Niederlage gegen die Estin Kaia Kanepi hatte sie üble Beschimpfungen auf ihrer Facebook-Seite ertragen müssen.
Es schien, als sei die Rolle als deutsche Nummer eins mehr Fluch als Segen für die zurückhaltende Linkshänderin. „Es ist ein komplett neues Jahr und neue Erfahrungen, die ich gerade sammle, weil ich den Druck natürlich auch spüre“, sagte Kerber am Montag (Ortszeit) nach ihrem Erfolg in drei Sätzen. Beim Grand-Slam-Spektakel im New Yorker Stadtteil Queens (26. August bis 9. September) soll sie der Druck beflügeln und nicht lähmen. „Ich glaube, das sind gute Erfahrungen, die ich auch positiv sehe“, sagte Kerber und ergänzte verhalten optimistisch: „Ich hoffe, dass ich mit den Erfahrungen noch einen Schritt nach vorne mache und mein Tennis verbessern werde.“