Überraschung durch Kräh: Bronze bei der Judo-WM

Rio de Janeiro (dpa) - Mattenkämpferin Mareen Kräh hat den deutschen Judokas schon am zweiten Tag der Weltmeisterschaften in Rio de Janeiro die erste Medaille erkämpft.

Die EM-Dritte von 2012 gewann in der Gewichtsklasse bis 52 Kilogramm das kleine Finale gegen die Rumänin Andreea Chitu und sicherte sich damit überraschend Bronze. Die Athletin aus Spremberg bot einen hervorragenden Wettkampf und machte am Ende ihren größten internationalen Erfolg perfekt. Weltmeisterin wurde Majlinda Kelmendi aus dem Kosovo, die den ersten Judo-Titel für ihr Land holte.

Im Eiltempo ging die 29-Jährige die Titelkämpfe an. Nach einem Freilos in Runde eins bezwang Kräh zunächst die Rumänin Andreea Ionas nach nur 95 Sekunden. Hart umkämpft war dann das Achtelfinale gegen die starke Mongolin Bundmaa Munkhbaatar, das die Deutsche nach einem zwischenzeitlichen Rückstand noch für sich entscheiden konnte.

Im Poolfinale verpasste sie zwar gegen die spätere Weltmeisterin Kelmendi den Einzug ins Halbfinale. Davon ließ sich die 29-Jährige aber nicht entmutigen: Erst räumte sie in der Trostrunde die kubanische Olympia-Zweite Yanet Bermoy Acosta vorzeitig mit Ippon aus dem Weg. Dann ließ sie sich auch von der Rumänin Chitu die ersehnte Medaille nicht mehr nehmen.

Für Sebastian Seidl waren die WM-Einzelwettkämpfe dagegen bereits nach dem zweiten Kampf in der Gewichtsklasse bis 66 Kilogramm beendet. Der Abensberger unterlag dem französischen EM-Dritten Dimitri Dragin kurz vor Ablauf der regulären Kampfzeit mit Ippon. Nach Freilos hatte Seidl zuvor den Portugiesen Andre Soares besiegt.

Am folgenden Tag ruhen die deutschen Hoffnungen auf Miryam Roper und Johanna Müller in der Klasse bis 57 Kilo. In der Männer-Klasse bis 73 geht Igor Wandtke an den Start.