Volleys-Kampfansage: „Wir machen das Ding zu“

Die Berlin Volleys haben im Liga-Finale nicht nur den 2:2-Ausgleich geschafft, sondern Favorit Haching zum zweiten Mal deklassiert. Die Hauptstädter glauben jetzt auch an ihre Chance in Bayern - und mehr noch: „Wir machen das Ding zu“, verkündete der Coach forsch.

Berlin (dpa) - Mark Lebedew gab sich ganz entspannt - erst recht, nachdem seine Berlin Volleys das entscheidende Finale um die deutsche Meisterschaft erzwungen hatten.

„Für mich als Trainer war es ein ganz einfaches Spiel. Bei uns lief doch alles von selbst“, meinte der Australier nach dem zweiten furiosen 3:0-Final-Heimsieg gegen Generali Haching. Dass sich die Hauptstädter in der Best-of-Five-Serie nicht nur den 2:2-Ausgleich, sondern vor der Reise zum Bundesliga-Vorrundensieger nach Bayern auch jede Menge neues Selbstvertrauen erkämpften, ist schwer zu überhören. „Wir fahren jetzt nach Haching und machen das Ding zu“ - so sehen Lebedews forscher Plan und die Marschrichtung für das Alles-oder-Nichts-Match am Sonntag aus.

Nach dem eindrucksvoll herausgeschmetterten Sieg am Dienstag will auch Berlins Manager Kaweh Niroomand die hochklassige Finalserie mit dem Titel krönen. „Wir fahren am Sonntag bestimmt nicht nach Haching, um dort irgendwelche Geschenke zu verteilen“, sagte er. „Weißbier zu trinken“ sei ebenso wenig das Ziel der Reise Richtung München, verkündete der Manager nach dem deutlichen 25:22, 25:20, 25:16.

Die Volleys trotzten nicht nur den Hachingern, die auswärts den entscheidenden dritten Sieg hätten feiern können, sondern auch der eigenen Verletzungsmisere mit einem halben Dutzend angeschlagener Spieler. Bestes Beispiel: Paul Carroll. Der Australier hat aufgrund eines eher leidlich auskurierten Einrisses in der Schultermuskulatur große Trainingsrückstände, gehörte aber schon beim dritten Finalspiel in Haching mit 33 Punkten zu den Besten. „Er hat da unsere ganze Angriffslast fast alleine getragen“, erinnerte Niroomand.

In der Vorbereitung auf Spiel vier vor der Saisonrekordkulisse von 7381 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle stand ein Einsatz Carrolls sogar auf der Kippe. „Aber er hat sich unglaublich zusammengerissen“, betonte Niroomand. Der Diagonalangreifer war mit 17 Zählern erneut erfolgreichster Punktesammler der Berlin Volleys. Am Dienstag passte - wie schon beim 3:0 im zweiten Spiel - alles. „Wir haben Druck gemacht, und Haching fand keine Antwort darauf“, analysierte Mittelblocker Felix Fischer. Noch überzeugender präsentierte sich die Lebedew-Truppe bei der Annahme, allen voran Libero Martin Krystof.

„Die Berliner haben stark verteidigt“, musste Gäste-Trainer Mihai Paduretu einräumen und analysierte selbstkritisch: „Wir waren nicht locker genug.“ Generali-Angreifer Christian Dünnes prophezeite bereits einen spannenden Showdown: „Es wird bestimmt ein sehr knappes Spiel werden. Die Berliner haben sich inzwischen an unsere Halle gewöhnt, die werden da noch stärker aufspielen als zuletzt.“

Die Spiele eins und drei hatte Haching daheim klar mit 3:0 und 3:1 gewonnen. Worauf wird es nun ankommen? „Der Aufschlag wird den größten Anteil am Spielausgang haben“, meinte Dünnes. Eine entsprechende Empfehlung gaben die Berliner bereits ab, als Tomas Kmet am Dienstag mit einem Ass den Matchball zum schnellen Sieg verwandelte und Coach Lebedews entspannten Abend vollendete.