Russlands Anti-Doping-Agentur WADA: RUSADA darf unter Aufsicht arbeiten

Moskau (dpa) - Russlands Anti-Doping-Behörde (Rusada) darf auf Bewährung und unter Aufsicht wieder ihre Arbeit aufnehmen. Wie die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) in Montreal mitteilte, wachen über die russische Behörde weiter WADA-Experten und die britische Anti-Doping-Agentur (UKAD).

Foto: dpa

Voraussetzung für diesen ersten Schritt zur Normalität war nach den Angaben unter anderem, dass an der Spitze der Agentur nun unabhängige Mitglieder aus dem Aufsichtsrat stehen. WADA-Präsident Craig Reedie nannte die Maßnahmen auf russischer Seite einen „Meilenstein“.

Als Nachfolger für die Stabhochspringerin Jelena Issinbajewa wurde zuvor in Moskau der Unternehmensberater Alexander Iwlew zum neuen Rusada-Präsidenten gewählt. Die WADA hatte kritisiert, dass die Agentur mit Issinbajewa an der Spitze des Aufsichtstrats nicht unabhängig genug sei. Die Sportlerin ist Mitglied im Nationalen Olympischen Komitee (NOK) und im Internationalen Olympischen Komitee (IOC).

Zuletzt hatten Russlands Fußballer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Das WM-Team von 2014 steht unter Doping-Verdacht. Darüber hatte die britische Zeitung „The Mail on Sunday“ berichtet. Angeblich sollen alle 23 Spieler des WM-Kaders und elf weitere Fußballer im Zuge der WADA-Untersuchungen von Sonderermittler Richard McLaren auf einer Liste mit 1000 Athleten stehen, die in staatlich organisiertes Doping verstrickt seien. Die WADA hatte der Rusada im November 2015 die Anerkennung entzogen.

Der kanadische Rechtsprofessor McLaren hatte im Juli und Dezember vergangenen Jahres zwei Berichte zu Doping in Russland vorgelegt. Russlands Präsident Wladimir Putin hat Staatsdoping stets zurückgewiesen.