Warten auf Olympia: Judokas erfolgreich bei EM

Tscheljabinsk (dpa) - Die Medaillen waren kaum verstaut, da begann für die deutschen Judokas das lange Warten auf Olympia.

„Jetzt brauchen wir die offizielle Bestätigung vom Weltverband“, sagte Sportdirektor Manfred Birod vom Deutschen Judo-Bund (DJB) nach den Europameisterschaften im russischen Tscheljabinsk. „Zehn Starter könnten es sein, ich rechne aber durchaus auch mit elf.“ Im Laufe der Woche dürfte endgültig klar sein, in welchen der insgesamt 14 olympischen Gewichtsklassen die deutschen Mattenkämpfer in London antreten können.

Ohne ihre bereits für London qualifizierten Medaillenhoffnungen Ole Bischof und Andreas Tölzer waren die deutschen Judoka in Sibirien angetreten und schlugen sich dort durchaus achtbar. Romy Tarangul, Miryam Roper, Mareen Kräh und Überraschungsmann Christophe Lambert sicherten sich Bronze. „Das ist eine schöne Sache, wir können sehr zufrieden sein“, bilanzierte DJB-Präsident Peter Frese. Zum Abschluss gab es am Sonntag auch noch Bronze für das Frauen-Team.

Im Abgleich mit den anderen kontinentalen Judo-Meisterschaften überall auf der Welt wurde nach den Medaillen-Gewinnen auch im deutschen Lager angesichts der komplizierten Qualifikationsregeln viel gerechnet. Tarangul und Roper dürften demnach bei den Sommerspielen dabei sein. Schwergewichtlerin Franziska Konitz schied zwar bei der EM gleich in ihrem ersten Kampf aus, dennoch ist auch die Berlinerin noch nicht aus dem Olympia-Rennen. „Das könnte noch gut sein“, sagte Birod.

Gleich in sechs der sieben Gewichtsklassen könnten die deutschen Männer in London vertreten sein. In eindrucksvoller Manier ging Lambert in der Gewichtsklasse bis 90 Kilogramm das Unternehmen Qualifikation an und ließ sich auf dem Weg zu EM-Bronze selbst vom griechischen Weltmeister Ilias Iliadis nicht aufhalten. „Das ist der Wahnsinn. Ich weiß nicht, ob es für die Olympia-Qualifikation reicht, aber mit der Medaille bin ich glücklich“, sagte der 26-Jährige. Auch für den Niedersachsen war nach seinem Coup erst einmal Warten angesagt. „Lambert müsste dabei sein“, betonte Birod. „Wenn ich richtig gerechnet habe.“