Der Fall Pulisic Warum Dortmunds Sportdirektor im Fall Pulisic alles richtig macht

Meinung · Wer viel Geld hat, kann damit auch viel Blödsinn anstellen. Das ist eine viel erwiesene Erkenntnis im Fußballgeschäft, die einer anderen den Sauerstoff geraubt hat: dass nämlich mit viel Geld automatisch jeder Erfolg käuflich sei.

Olaf Kupfer.

Foto: ja/Sergej Lepke

Insofern ist die Arbeit von BVB-Sportdirektor Michael Zorc und der Dortmunder Scoutingabteilung gar nicht hoch genug einzuschätzen, weil dort mit viel Geld seit geraumer Zeit viel Sinnvolles angestellt wird – und das eine das andere stets befördert.

Pulisic kam mit 15 Jahren ins BVB-Internat, debütierte mit 17 in der Bundesliga-Elf unter dem Trainer Thomas Tuchel und verkörpert all jene Merkmale, die Fußball-Manager der Neuzeit euphorisieren: günstig geholt, enorm zurückgezahlt und dann als geschliffenes Juwel mit letzten unsauberen Ecken bei sagenhaftem Gewinn transferiert. Auf diese Weise entwickeln sich Vereine weiter, da ist Dortmund auch Vorbild für Clubs wie Fortuna Düsseldorf: Der Vorgang ist kopierbar, nur die Dimension ist eine andere.

Dass Zorc es geschafft hat, Pulisic für den Rest der Saison trotz der garantierten 64 Millionen an den BVB zu binden, ist sein großer Erfolg. Der BVB ist nicht geschwächt, hat mit Jadon Sancho den Nachfolger ohnehin schon auf der Bahn – und kann gelassen weiter scouten, um die nächste Perle zu finden.