Idee gescheitert Weitere Clubs steigen aus der Super League aus - UEFA-Präsident lobt Vereine

Update · UEFA-Präsident Aleksander Ceferin hat den Rückzug der englischen Vereine aus der geplanten Super League begrüßt und hofft auf eine dauerhafte Kooperation mit den Fußball-Spitzenclubs.

UEFA Boss Ceferin lobt die englischen Vereine für den Rückzug aus der Super League.

Foto: dpa/Peter Byrne

UEFA-Präsident Aleksander Ceferin hat den Rückzug der englischen Vereine aus der geplanten Super League begrüßt und hofft auf eine dauerhafte Kooperation mit den Fußball-Spitzenclubs. „Ich habe gestern gesagt, dass es bewundernswert ist, einen Fehler zuzugeben, und diese Vereine haben einen großen Fehler gemacht“, sagte der Slowene. „Aber sie sind jetzt wieder in der Reihe und ich weiß, dass sie nicht nur unseren Wettbewerben, sondern dem gesamten europäischen Spiel viel zu bieten haben“, betonte der 53-Jährige.

In der Nacht zu Mittwoch hatten alle sechs englischen Teams um Meister FC Liverpool nach massivem Druck von Fans und Öffentlichkeit ihren Verzicht auf die Gründung einer geschlossenen Eliteliga in Konkurrenz zur Champions League der UEFA verkündet.

Nach den sechs englischen Vereinen hat auch der spanische Fußball-Topclub Atlético Madrid seinen Rückzug aus dem umstrittenen Projekt zur Gründung einer europäischen Super League bekanntgegeben. Der Verwaltungsrat des Clubs sei am Mittwoch zusammengekommen und habe diese Entscheidung getroffen, teilte Atlético mit. 

Auch Inter Mailand hat sich von der Idee verabschiedet. Der Club sei nicht mehr Teil des Projekts, teilte der aktuelle Tabellenführer der Serie A am Mittwoch mit. Man wolle den Fans stets das beste Fußballerlebnis bieten. Inter sei der Ansicht, dass der Fußball ein Interesse daran haben müsse, seine Wettbewerbe ständig zu verbessern, um Fans aller Altersgruppen auf der ganzen Welt im Rahmen zu begeistern, hieß es weiter.

Mitinitiator Andrea Agnelli, Präsident des italienischen Rekordmeisters Juventus Turin, räumte ein, dass durch den Rückzug der sechs englischen Gründerclubs die Pläne nicht mehr umsetzbar seien. Entsprechende Aussagen des Juve-Chefs wurden der Deutschen Presse-Agentur von einer Clubsprecherin bestätigt.

Ceferin will offenbar von unmittelbaren Konsequenzen für die einsichtigen Abweichler absehen. „Das Wichtigste ist jetzt, dass wir weitermachen, die Einheit, die das Spiel zuvor genossen hat, wieder aufbauen und gemeinsam vorankommen“, sagte der Chef des Fußball-Kontinentalverbandes. Als Drohkulisse hatte er zuvor selbst einen Ausschluss aus der noch laufenden Europapokal-Saison und eine EM- und WM-Sperre für alle Profis der Clubs ins Spiel gebracht.

Die zwölf europäische Spitzenclubs hatten in der Nacht zum Montag die Gründung einer milliardenschweren Super League angekündigt. Diese hätte in direkter Konkurrenz zur Champions League der Europäischen Fußball-Union UEFA gestanden. Aus der Bundesliga hatte sich kein Club der Super League angeschlossen. Finanziert werden sollte das Milliarden-Projekt durch eine US-Großbank. dpa

(dpa)