Spannend wie lange nicht Wer sind die „Sportler des Jahres“ 2017?
Baden-Baden (dpa) - Laura Dahlmeier ist die große Favoritin, aber wer sonst? Am Sonntag werden in Baden-Baden die „Sportler des Jahres“ 2017 ausgezeichnet.
Während die Ausnahme-Biathletin Dahlmeier die größten Chancen auf die Nachfolge von Tennisspielerin Angelique Kerber hat, scheint das Rennen sowohl bei den Männern als auch bei den Mannschaften völlig offen.
Vielleicht wird es Tennis-Toptalent Alexander Zverev oder Speerwurf-Weltmeister Johannes Vetter, vielleicht werden die Rhein-Neckar Löwen als Handball-Meister Nachfolger der Beachvolleyballerinnen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst. Sicher scheint vor der Gala im feinen Kurhaus neben Dahlmeiers Sieg nur eines: Am Ende eines Sportjahres ohne Olympia oder große Fußball-Turniere dürfte es so eng wie lange nicht mehr zugehen.
„Wenn ich es wirklich werde, ist das unheimlich schön“, sagte Dahlmeier der Deutschen Presse-Agentur. Warum sie ziemlich gute Karten hat, zeigt ihre eindrucksvolle Bilanz des vergangenen Winters: Als erste Starterin im gesamten Biathlon-Zirkus holte die 24-Jährige bei der Weltmeisterschaft in Hochfilzen fünfmal Gold und einmal Silber. Nebenbei sicherte sich die Skijägerin auch noch den Sieg im Gesamt-Weltcup.
Doch anstatt auf der Gala liegt ihr Fokus schon jetzt auf den Olympischen Winterspielen im Februar in Pyeongchang. „Mir persönlich ist es immer wichtig, bei den Sportveranstaltungen oben zu stehen und da einfach meine Bestleistung abzurufen“, sagt die Bayerin. Dennoch dürfte sie auch in Baden-Baden ganz oben stehen.
Zwar hat auch Radsprint-Olympiasiegerin Kristina Vogel mit doppeltem EM-Gold erneut ein beeindruckendes Jahr hinter sich. Auch Skisprung-Weltmeisterin Carina Vogt wird bei der Journalisten-Wahl wohl oben dabei sein. Die Bilanz Dahlmeiers aber überragt alles.
Eine derart klare Tendenz gibt bei der Suche nach einem Nachfolger von Turn-Olympiasieger Fabian Hambüchen nicht. Im Alter von gerade mal 20 Jahren etablierte sich Zverev zwar als bester deutscher Tennisprofi. Turniersiege in Montpellier, München, Rom, Washington und Montréal sprechen für ihn, sein insgesamt enttäuschendes Abschneiden bei den Grand Slams aber dagegen.
Im Rennen sind neben ihm und Speerwerfer Vetter sicher auch Ringer-Weltmeister Frank Stäbler, der überraschende Ironman-Weltmeister Patrick Lange oder Windsurfer Philip Köster, der nach langer Verletzungspause seinen vierten WM-Titel holte.
Eine klare Tendenz gibt es auch bei den Mannschaften nicht. RB Leipzig als Aufsteiger und Bundesliga-Vizemeister stand beispielsweise zur Wahl, auch die überraschenden Confed-Cup-Sieger von Fußball-Bundestrainer Joachim Löw sind dabei. Vielleicht kommt es aber auch zur Titelverteidigung: Ludwig/Walkenhorst haben nach ihrem WM-Gewinn im Sommer erneut gute Chancen.