Glaubwürdigkeitskrise Biathleten fordern mehr Transparenz vom Weltverband IBU

Wiesbaden (dpa) - Wenige Tage vor dem richtungsweisenden Kongress des Biathlon-Weltverbandes IBU haben die Top-Athleten im Zuge der andauernden Glaubwürdigkeitskrise mehr Transparenz gefordert.

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„Wir erwarten, dass die Vergangenheit ordentlich aufgearbeitet wird“, sagte Erik Lesser beim City-Biathlon in Wiesbaden. Sportler, andere Verbände und Sponsoren müssten wissen, „wo es lang geht“, meinte der 30 Jahre alte Ex-Weltmeister, der genau wie Olympiasieger Martin Fourcade (Frankreich) der Athletenkommission angehört. „Ich denke, die IBU hat mitbekommen, dass die Welt negativ auf sie schaut.“

Die IBU, die an diesem Freitag in Kroatien einen neuen Präsidenten wählt, befindet sich seit Monaten in der Krise. Ermittlungen der österreichischen Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft wegen Doping- und Betrugsverdachts laufen. Zudem wurde der russische Dopingskandal nicht vollends aufgeklärt. Erst am Donnerstag wurden vier russische Athleten, darunter die Olympiasieger Jewgeni Ustjugow und Svetlana Slepzowa, beschuldigt, gegen die Anti-Doping-Regeln verstoßen zu haben. Zudem belasten Bestechungsvorwürfe Noch-Präsident Anders Besseberg, der sein Amt allerdings ruhen lässt.

Lesser glaubt wie Fourcade („Wir erwarten Entscheidungen“), ein Umdenken im Verband zu erkennen. „Wir hatten im April mit der Athletenkommission ein paar Stunden mit der IBU. Da konnten wir Sachen ansprechen und haben Infos bekommen. Wir hoffen, dass die Dinge auf dem Kongress umgesetzt werden“, sagte Lesser.