Biathletin Gössner im Trainingslager dabei

Berlin (dpa) - Miriam Gössner hat ihr erstes Ziel nach ihrem schlimmen Fahrradunfall erreicht. Die 23-Jährige ist mit der deutschen Biathlon-Nationalmannschaft ins Trainingslager ins norwegischen Sjusjøen geflogen.

„Wir sind recht froh, dass sie komplett belastbar ist. Dass sie keine Angst haben muss, voll zu trainieren“, sagte Bundestrainer Gerald Hönig. Ob Gössner jedoch beim Weltcup-Auftakt Ende November im schwedischen Östersund starten wird, ist weiter offen. „Das müssen wir abwarten. Wir werden sehen, ob es Sinn macht. Oder, ob es besser für sie ist, verspätet in die Saison einzusteigen“, meinte Hönig.

Vor gut einem halben Jahr war Gössner bei einer Mountainbike-Tour schwer gestürzt. Weil Rückenwirbel gebrochen waren, hing die Fortsetzung der Sportkarriere am seidenen Faden. Noch plagt sich die Staffel-Weltmeisterin aus Garmisch-Partenkirchen mit den Schmerzen. „Ich freue mich schon so sehr auf den Tag, wenn ich mich morgens im Bett wälze und nichts mehr wehtut, das wird schön. Aber im Moment gehört der Schmerz zu mir“, sagte sie unlängst im Interview des Internetanbieters spox.com. Auch gab die dreimalige Weltcupsiegerin zu, ans Karriereende gedacht zu haben.

In der schweren Zeit gab es auch Unterstützung von ihrer Freundin Magdalena Neuner. „Lena hat mir in der ganzen Zeit sehr viel geholfen. Sie war für mich da, hat mich besucht - sie hat sich ganz lieb um mich gekümmert“, sagte Gössner. „Lena ist für mich ein ganz besonderer Mensch, der in meinem Leben einen hohen Stellenwert hat. Da geht es aber überhaupt nicht um die unglaubliche Sportlerin, die sie war, das ist eine ganz private Geschichte. Ich habe mich ohnehin auch nie als ihre Nachfolgerin gesehen. Lena ist Lena. Und ich bin ich.“

Gössner, die immer wieder mit der Rekordweltmeisterin verglichen wird, hat in diesem Winter mit der Olympia-Teilnahme im Februar ein großes Ziel. „Da will ich wieder mit vorn dabei sein, um Medaillen mitlaufen.“