Biathletinnen verpatzen Staffel-Generalprobe

Antholz (dpa) - Die deutschen Biathletinnen haben in der Staffel die WM-Generalprobe verpatzt. Zwei Strafrunden und zwölf Nachlader brachten das neu formierte Quartett Franziska Hildebrand, Magdalena Neuner, Miriam Gössner und Tina Bachmann in Antholz um einen möglichen Spitzenplatz.

Beim Erfolg der Französinnen musste sich der Weltmeister mit dem enttäuschenden sechsten Platz zufriedengeben und fährt ohne Podiumsplatzierung zum Saisonhöhepunkt nach Ruhpolding. Zweite wurden die Weißrussinnen vor Russland.

Bereits in den vorherigen beiden Staffeln waren die Deutschen leer ausgegangen: In Hochfilzen reichte es ebenfalls nur zu Rang sechs, in Oberhof wurde das Team nach den vier Strafrunden von Schlussläuferin Magdalena Neuner Vierter. Damen-Trainer Gerald Hönig versuchte aus der Enttäuschung noch das Positive zu ziehen. „Wenn man nach dem Spruch geht, einer verpatzten Generalprobe folgt eine gelungene Premiere, können wir uns auf die WM freuen“, meinte Hönig, der auf Andrea Henkel (Fußentzündung) und Sabrina Buchholz (erkrankt) verzichten musste. Zudem wurde experimentiert, denn Neuner lief als Zweite und nicht als Letzte.

48 Tage vor dem WM-Rennen in Ruhpolding war es diesmal die als Schlussläuferin gesetzte Tina Bachmann, die ein Wechselbad der Gefühle durchlebte. Als Führende kam sie zum letzten Schießen. Doch dann ging alles schief. Ein Repetierfehler brachte sie völlig aus dem Konzept, dazu kam die bei den Athleten gefürchtete „Nähmaschine“ in den Beinen - und die Strafrunde war perfekt. „Ich hatte einen kalten Finger, konnte nicht so gut repetieren. Und dann fangen irgendwann die Beine an zu zittern, das macht das Schießen nicht leichter“, sagte die Sächsin frustriert. Sie lief 1:11,8 Minuten später als die Siegerin über die Ziellinie.

Dabei hatte Magdalena Neuner an der Geburtsstätte ihrer einmaligen Karriere Wiedergutmachung angekündigt. Jedoch musste auch sie Extrameter absolvieren, fand sich zwischenzeitlich auf Rang zehn wieder. „Da hatte ich Pech, denn ich weiß, dass ich liegend gut drauf bin. Mein Gott, das ist okay“, sagte die 24-Jährige trotz des Missgeschicks mit ungebrochenem Selbstvertrauen.

Das kann sie auch haben, denn in der Loipe war ihr einmal mehr keine Konkurrentin gewachsen und sie katapultierte ihr Team auf Rang zwei. „Ich bin in einer tollen Form, an sich war es ein gutes Rennen“, meinte die Wallgauerin und ergänzte mit Blick auf den letzten Höhepunkt ihrer einmaligen Karriere: „Bei der WM ist noch ein bisschen Luft nach oben.“

Vor der malerischen Kulisse von Antholz machte Startläuferin Hildebrand in ihrem zweiten Staffeleinsatz am Schießstand mit nur einem Nachlader einen guten Job. Deutlich wurden jedoch ihre läuferischen Defizite, vorne mithalten konnte sie nicht.

Miriam Gössner ist schnell, patzte aber in dieser Saison immer wieder am Schießstand - diesmal nicht. „Ich bin sehr zufrieden, schade, dass es diesmal Tina erwischt hat. Aber bei der WM machen wir es besser“, versprach Gössner.