Neuner freut sich auf Rückkehr nach Antholz

München (dpa) - Magdalena Neuner fiebert der Weltcup-Woche entgegen. „Ich freue mich auf Antholz, weil dort für mich alles begonnen hat“, sagt die Biathlon-Rekordweltmeisterin. „Bei Antholz habe ich immer tolle Gefühle, es sind ganz viele tolle Gedanken, die ich damit verbinde.“

Ihren letzten Sprint-Wettkampf in Italien wird die 24-Jährige dann bestreiten. Am Samstag steht dann für die Doppel-Olympiasiegerin die Staffel auf dem Programm, ehe es am Sonntag nach dem Massenstart für Deutschlands Sportlerin des Jahres auch in der Südtirol-Arena heißt: Pfiati!

Zwar schaffte Neuner ihren ersten von nunmehr 28 Weltcup-Siegen am 5. Januar 2007 in Oberhof im Sprint. Doch einen Monat später ging ihr Stern bei der Weltmeisterschaft in Antholz auf. Auf Anhieb holte sie drei Titel, wurde jüngste Dreifach-Weltmeisterin und später zum ersten Mal Deutschlands Sportlerin des Jahres. Ein Star war geboren, der lange keiner sein wollte und sich mit der neuen Rolle schwergetan hat.

„Am Anfang habe ich immer gedacht, ich müsste es allen recht machen. Aber das funktioniert nicht und dann ist man selber auch nicht mehr glücklich. Vielleicht klingt es egoistisch, aber am Ende werde ich es immer so machen, wie es für mich persönlich richtig ist.“ So gemacht hat sie es Anfang Dezember, als sie ihren Rückzug aus dem Biathlon-Zirkus zum Saisonende mit dann erst 25 Jahren auf ihrer Internetseite verkündet hat.

Würde Neuner weitermachen, würde sie wohl alle Biathlon-Rekorde brechen. In Antholz könnte die zehnmalige Weltmeisterin ihre Weltcupsiege 29 und 30 einfahren und mit Uschi Disl, der Zweitplatzierten in der ewigen Rangliste, gleichziehen. Weltcup-Spitzenreiterin Magdalena Forsberg (Schweden) ist mit 42 Erfolgen wohl nicht mehr einzuholen. Um das zu schaffen, müsste Neuner jedes der noch ausstehenden 14 Weltcup-Rennen gewinnen.

Für Antholz kann sie optimistisch sein. Denn immer dann, wenn es in ihrer Abschiedssaison nicht so gelaufen ist, kam sie gestärkt zurück. Den Staffel-Patzer von Oberhof mit ihren Fehlschüssen hat sie mit Hilfe ihres Mentaltrainers aus dem Kopf gelöscht. „Erfolg“, sagt sie, „stellt sich nur ein, wenn man sich auf seine Stärken konzentriert, nicht, wenn einem der Misserfolg nachhängt. Also: Immer positiv in die Zukunft und das nächste Rennen gehen!“

Und so ist damit zu rechnen, dass sie ihr Missgeschick von Nove Mesto ganz schnell überwinden wird. „Ich habe jetzt ein paar Tage Zeit, um das auch ein bissel zu verdauen und runterzuschlucken“, sagte sie über ihre Treffer auf die falschen Scheiben, die sie am Sonntag den Sieg im Verfolgungsrennen im WM-Ort von 2013 gekostet haben. Nun freut sie sich auf die sechste Weltcup-Woche in ihrem letzten Winter als Aktive. „Wir ziehen durch und dann heißt es wieder Vollgas“, sagte sie.