Biathlon-Quartett unter Top 12 - Damen enttäuschen

Hochfilzen (dpa) - Die deutschen Biathleten wollen auch in der Staffel mit einer geschlossenen Teamleistung überzeugen, die Damen nach der Enttäuschung Wiedergutmachung betreiben.

Bei immer widriger werdenden Witterungsbedingungen setzten Simon Schempp, Daniel Böhm, Arnd Peiffer und Florian Graf mit dem Sprung in die Top 12 im Sprint von Hochfilzen ein positives Zeichen, wenngleich der erste Podestplatz des Winters immer noch auf sich warten lässt.

„Aber das ist nur eine Frage der Zeit, bis einer von uns durchkommt“, sagte Peiffer am Freitag. Der frühere Sprint-Weltmeister blickte schon optimistisch auf das Staffelrennen am Samstag und die Verfolgung tags darauf. Bei den Damen konnte lediglich Laura Dahlmeier als 15. die Erwartungen erfüllen. In der Staffel wird die Juniorenweltmeisterin als Schlussläuferin eingesetzt.

Beim Sieg des Norwegers Lars Berger überraschte ausgerechnet der nach einer Erkältung ins Team zurückgekommene Schempp mit Platz acht und der Erfüllung der Olympia-Norm. „Dass es so gut läuft, hätte ich nicht gedacht. Gleich die Olympia-Quali ist optimal“, sagte Schempp, der erst seit zwei Wochen wieder im Training ist. Bei immer mehr stärker werdendem Schneefall profitierte er auch ein wenig von seiner frühen Startnummer acht und leistete sich zudem nur einen Schießfehler.

So schaffte es in der langsamer werdenden Loipe Überflieger Martin Fourcade trotz fehlerfreien Schießens nicht, den mit zwei Fehlern belasteten Berger zu bezwingen. Dritter wurde der bald 40-Jährige Ole Einar Björndalen. Der Rekordweltmeister aus Norwegen kletterte zum 21. Mal auf das Podium in Hochfilzen. „Ich denke, ich bin auf dem richtigen Weg“, stellte der sechsfache Olympiasieger fest.

Wie der Franzose Fourcade merkten auch die später gestarteten Deutschen den Schneefall im Tiroler Pillerseetal. Daniel Böhm (0 Fehler) wurde Zehnter, gefolgt von Peiffer (1) und Graf (0). Rückkehrer Andreas Birnbacher schoss drei Fehler und wurde 33., Erik Lesser (5) verpasste als 73. die Qualifikation für den Verfolger. Birnbacher wird zusammen mit Böhm, Peiffer und Schempp die Staffel laufen.

Bei den Damen feierte die Schweiz durch Selina Gasparin ihren ersten Weltcupsieg im Biathlon, während lediglich die dreifache Juniorenweltmeisterin Laura Dahlmeier mit dem Erfüllen der Olympia-Norm zufrieden sein konnte. Während die 20-Jährige lachend den Fans zuwinkte, stapften vor allem Andrea Henkel und Evi Sachenbacher-Stehle bedient in die Umkleidekabine. „Das wurmt mich“, bekannte Henkel nach Platz 55.

„Dass wir am Stehendanschlag so reingreifen, ist für mich noch nicht nachvollziehbar“, konstatierte Damen-Bundestrainer Gerald Hönig sichtlich enttäuscht. Im über Nacht verschneiten Stadion waren die Bedingungen nicht ideal, aber beherrschbar. Dahlmeier lieferte mit einem Fehler das mit Abstand beste deutsche Schießergebnis ab.

Zweitbeste Deutsche war Franziska Preuß (3 Fehler) auf Platz 20. Franziska Hildebrand (3) wurde 31., Miriam Gössner (5) 47. Evi Sachenbacher-Stehle verpasste als 63. (5 Fehler) sogar die Qualifikation für den Verfolger.

Laura Dahlmeier konnte dann auch als Einzige ein positives Fazit ziehen. „Es ist supergut gelaufen. Es ist im Laufen viel besser gegangen als in Östersund, da bin ich echt glücklich und froh drüber“, sagte die 20-Jährige, die am Samstag die Staffel möglichst auf das Podium bringen will. Zudem nominierten die Trainer Preuß, Henkel und Hildebrand. Gössner wird wie geplant geschont: „Mein Rücken schmerzt wieder sehr. Deshalb bin ich froh, dass ich mir morgen keine Waffe auf den Rücken machen muss.“