Biathlon-Queen Neuner freut sich auf TV-Gastrolle

Schwäbisch Hall (dpa) - Bei der Heim-WM in Ruhpolding ist Magdalena Neuner die Hauptrolle gewiss, in der nächsten Woche muss sich die Biathlon-Königin ausnahmsweise mit einer Nebenrolle bescheiden.

Am 2. November steht die 24-Jährige für eine Gastrolle in der ARD-Serie „Sturm der Liebe“ vor der Kamera und will dabei eine ähnlich gute Figur machen wie am Schießstand und in der Loipe. „Ich hoffe, dass alles klappt und die nicht bis spät in die Nacht drehen müssen“, sagte Neuner bei der Einkleidung des Deutschen Skiverbandes (DSV) in Schwäbisch Hall.

Mit der Schauspielerei hat die sympathische Bayerin eigentlich nichts am Hut. Irgendwann ließ sie gegenüber einer Freundin jedoch durchblicken, dass sie sich einen Auftritt in der Nachmittags-Soap durchaus vorstellen könnte. „Meine Freundin hat mir das eingebrockt. Gott sei Dank spiele ich mich selbst. Ich habe ein bisschen Text und auch ein bisschen Angst. Aber ich denke, das wird ganz lustig“, erzählte Neuner in aufgeräumter Stimmung.

Die Fans werden die Folge mit der Ausnahmekönnerin wahrscheinlich zum Jahresende zu sehen bekommen. Zu diesem Zeitpunkt will Neuner im Weltcup längst in die Erfolgsspur gefunden haben. „Bis jetzt läuft es gut. Ich bin super drauf. Ich habe eine Woche in der Skihalle Oberhof trainiert und dort gesehen, dass ich auf Ski gut unterwegs bin“, berichtete sie.

Nachdem sie den Weltcup-Auftakt in Östersund in den vergangenen zwei Jahren wegen Krankheit stets verpasst hatte, geht sie in der Vorbereitung neue Wege. Den Lehrgang Anfang November im finnischen Munio lässt sie dieses Mal sausen, stattdessen will sie in der Alpenregion am letzten Feinschliff arbeiten. „Ich versuche, noch einmal Sonne zu tanken. Ich bin ein Mensch, der das braucht. Vielleicht ist das eine Kopfsache. Klar hat nicht jeder diese Narrenfreiheit, aber es gab keine Diskussionen“, sagte Neuner.

Die zweimalige Olympiasiegerin ist vier Monate vor der Heim-WM in Ruhpolding hochmotiviert und will auf jeden Fall einen Titel holen. „Ich möchte im eigenen Land gerne Weltmeisterin werden. Ich will die Nationalhymne vor eigenem Publikum hören“, meinte sie. Die Vorfreude sei jetzt schon groß: „Es wird ein tolles, spannendes und aufregendes Ereignis.“

Eine konkrete Medaillenzahl will sie sich nicht als Ziel setzen. „Ich habe doch schon so viel gewonnen“, sagte die zweimalige Olympiasiegerin. Der DSV hofft auf sechsmal Edelmetall durch seine Skijäger. „Ich bin mir sicher, dass die Mannschaft mit der ganz besonderen Situation bei der Heim-WM gut zurechtkommen wird“, betonte DSV-Generalsekretär Thomas Pfüller. Als zusätzlichen Anreiz hat der Verband eine Siegprämie von 25 000 Euro ausgelobt. Für Platz zwei gibt es 15 000 Euro, Bronze wird mit 10 000 Euro honoriert.