Weltcup in Ruhpolding Biathlon: Schempp und Lesser fit - Dahlmeier will aufholen

Ruhpolding (dpa) - Die kurze Verschnaufpause nutzte Laura Dahlmeier, um zu Hause Kraft zu tanken. Derweil haben sich Simon Schempp und Erik Lesser auskuriert und wollen beim Heim-Weltcup am Mittwoch (14.20 Uhr) in Ruhpolding im Biathlon-Klassiker über die 20 Kilometer für Furore sorgen.

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„Gott sei Dank, sind wir wieder vollzählig“, sagte Disziplin-Trainer Andreas Stitzl am Dienstag nach dem Abschlusstraining der Männer in der ChiemgauArena. Der Assistent von Männer-Bundestrainer Mark Kirchner kündigte an: „Wir wollen in Ruhpolding auf das Podium. Aber das wollten wir auch in Oberhof schon.“

Wegen hartnäckiger Rückenproblemen war Weltmeister Schempp nach dem Oberhof-Sprint ausgestiegen, Ex-Champ Lesser musste wegen einer Erkältung komplett auf den ersten der beiden Heim-Weltcups verzichten. „Der Erik hat ein gutes Training gemacht. Wir gehen davon aus, dass er voll einsatzfähig ist“, sagte Stitzl. „Beim Simon hat es auch keine negativen Rückmeldungen gegeben. Er hat jetzt ganz normal sein Training absolvieren können. Wir wünschen und hoffen, dass alles nach Plan läuft und beide wieder voll dabei sind.“

Für die siebenmalige Weltmeisterin Laura Dahlmeier und ihre Teamkolleginnen beginnt das Biathlon-Fest in Bayern erst am Donnerstag (14.20 Uhr/ZDF und Eurosport) mit dem 15-Kilometer-Rennen. Bis Sonntag stehen noch die Staffeln und die Massenstart-Rennen auf dem Programm. „Die Freude ist groß, dürfen wir doch im Jahr 2018 auf 40 Jahre Biathlon-Weltcup in unserer ChiemgauArena zurückblicken“, sagte Ruhpoldings Bürgermeister Claus Pichler.

Beim zweiten Heim-Weltcup will Dahlmeier auf der Suche nach der verlorenen Form nach einer Erkältung über Weihnachten vorankommen. In Oberhof war Deutschlands Sportlerin des Jahres nach den Rängen sieben und dreizehn in Sprint und Verfolgung in der Staffel geschont worden. „Alles in allem bin ich jetzt wieder im Plan. Meine Form ist aufsteigend“, sagte Dahlmeier in der „Sport Bild“ (Mittwoch). „Alles in allem fühle ich mich jetzt wieder gut und freue mich auf die nächsten Rennen“, sagte die 24-Jährige aus Garmisch-Partenkirchen.

Medien-Schelte betrieb derweil Damen-Bundestrainer Gerald Hönig. „Was mir momentan auf der Seele brennt, ist, dass bei eigentlich nicht so schlechten Ergebnissen und guten Teilleistungen eine sehr kritische Berichterstattung einsetzt. Das macht es uns nicht unbedingt einfacher“, sagte Hönig dem dem „Münchner Merkur“ (Mittwoch-Ausgabe). „Diese überzogene Kritik tut auch Laura nicht gut“, meinte der Bundestrainer.

Gut vier Wochen vor dem Start der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang geht es für die deutschen Skijäger, die in dieser Saison noch nicht so erfolgreich waren wie in der Vorsaison, nicht nur um gute Ergebnisse, sondern auch um den Formaufbau. „Dafür nutzen wir Ruhpolding und auch Antholz“, sagte Hönig. In der nächsten Woche steht in Südtirol der letzte Weltcup vor der Reise nach Südkorea an.

„Es ist ja noch eine Zeit lang hin bis Korea. Es geht einfach in den nächsten zwei Wochen in Ruhpolding und Antholz darum, weiter an der Form zu feilen.