Biathlon-Star Neuner: Wieder krank
München (dpa) - Nach den Rücktritten der Biathlon-Stars Kati Wilhelm, Andrea Beck und Simone Hauswald fehlt nun auch noch Olympiasiegerin Magdalena Neuner beim Weltcup-Auftakt in Schweden.
„Irgendwie scheint es mittlerweile fast eine traurige Tradition zu sein, dass ich pünktlich zum Weltcupstart krank werde“, erklärte die 23-Jährige. Schon im Vorjahr hatte „Gold-Lena“ auf den Auftakt in Östersund verzichten müssen, war dann aber bei den Olympischen Spielen zur Höchstform aufgelaufen.
Im WM-Winter hat ein bronchialer Infekt Neuner einen Strich durch die Rechnung gemacht. „Es geht mir zwar schon wieder besser, aber dadurch, dass ich die letzten fünf Tage im Trainingslager nicht trainieren konnte, würde es keinen Sinn machen, jetzt nach Östersund zu fliegen. Ich brauche ganz einfach noch ein paar Tage, um richtig gesund und fit zu werden. Das ist zwar ärgerlich, aber das einzig Sinnvolle“, sagte die Doppel-Olympiasiegerin.
Neuners Weltcup-Einstieg ist nun bei den Rennen in der nächsten Woche in Hochfilzen (Österreich) geplant. „Ich starte ja schon fast traditionell schlecht in die Saison. Aber am Ende war ich ja immer erfolgreich, und es ist besser, keine Frühform zu haben, sondern im entscheidenden Moment stark zu sein. Und das hat ja bisher immer gut geklappt“, meinte sie.
Nach ihren zwei Olympiasiegen in Vancouver und einer kräfteraubenden Saison hatte die deutsche Vorzeige-Biathletin im Sommer zunächst Probleme. „Ich musste schon kämpfen, um mich zu motivieren. Denn ich bin 23 und habe schon alles erreicht. Da habe ich mich schon kurzzeitig gefragt, was da noch kommen kann.“
Nun hat sie sich neue Ziele gesetzt. „Das ist mein Traumjob. Warum soll ich nicht zehnmal Weltmeisterin werden und ein drittes Mal den Gesamtweltcup gewinnen?“, fragte die Wallgauerin. Nach den Rücktritten ihrer drei etablierten Teamkolleginnen lastet nun noch mehr Verantwortung auf ihren Schultern. Doch der Generationswechsel belastet sie nicht. „Wir sind ein Team, das sich kennt, nur halt ein bisschen jünger geworden ist.“
Zusammen mit Andrea Henkel ist Magdalena Neuner Teamsprecherin, auch wenn sie das gar nicht wollte. „Es ist wie eine Klassensprecherin in der Schule. Es ist schon eine coole Sache, mit als Jüngste die Chefin zu sein“, sagte sie. „Aber es geht nicht um mich, sondern um die Mannschaft. Die Stimmung muss gut sein, und das ist sie. Wir verstehen uns.“ Sie werde den den Mädels „ganz fest vor dem Fernseher die Daumen drücken“. Alle hätten in den letzten Wochen super trainiert und seien gut drauf. Neuner: „Von daher mache ich mir keine großen Sorgen. Das machen die schon.“