Schempp verpasst Podest Biathlon: Dahlmeiers Weltcup-Rückkehr ohne Podestplatz
Hochfilzen (dpa) - Zwei Mütter haben Laura Dahlmeier und Denise Herrmann im Schneegestöber von Hochfilzen die Show gestohlen.
Während sich die Weißrussin Darja Domratschewa (32) ihren ersten Weltcup-Sieg nach der Baby-Pause holte und die Slowakin Anastasia Kuzmina (34) als Zweite nach der Geburt ihres zweiten Kindes erstmals auf das Podest kletterte, kamen die beiden deutschen Top-Biathletinnen am Freitag nicht in die Top 15.
Dahlmeier, die unumstrittene Biathlon-Königin des vorigen Winters, schaffte bei ihrem Saison-Einstieg am Ort ihrer größten Erfolge lediglich Platz 16 im Sprint. „Ich habe das gebraucht, um reinzukommen“, sagte die siebenmalige Weltmeisterin, die in der letzten Woche beim Auftakt krank pausieren musste. Nach dem 7,5-Kilometer-Sprint schaltete die Bayerin sogleich in den Angriffsmodus: „Den Verfolger mag ich am liebsten, da ist noch was möglich. Da ist es ganz, ganz wichtig, dass man gut schießt.“
Den Angriff ihrer neuen Herausforderin Denise Herrmann (28) wehrte Dahlmeier (24) zwar noch einmal ab - vom Sieg waren aber beide Skijägerinnen weit entfernt. Dahlmeier lag nach zwei Strafrunden immerhin knapp eine halbe Minute vor der Ex-Langläuferin aus Sachsen. Die musste nach ihrem Doppelsieg in Östersund beim Sprint-Wettkampf gleich viermal in die Strafrunde und kam über Rang 28 nicht hinaus. Beste Deutsche wurde Franziska Hildebrand (1 Fehler) auf Platz acht.
Im Männer-Sprint verfehlte Simon Schempp nach einer Strafrunde als Vierter um 11,2 Sekunden das Podest. Ex-Weltmeister Arnd Peiffer als Sechster, Erik Lesser als Achter und Philipp Nawrath als Neunter rundeten das gute Teamergebnis ab. „Wir sind auf Schlagdistanz“, sagte Schempp vor den Jagdrennen am Samstag.
Allerdings leistete sich ausgerechnet Sprint-Weltmeister Benedikt Doll beim zweiten Saison-Sieg des Norwegers Johannes Thingnes Bö vor dem Franzosen Martin Fourcade fünf Strafrunden. „Es ist bitter, die Scheißklappen fallen einfach nicht. Es tut so weh“, sagte Doll. „Ich bin zum Glück einer, der nach vorne schaut, der optimistisch ist.“
Genau wie Dahlmeier, die in den letzten elf WM-Rennen saisonübergreifend jeweils eine Medaille gewann, bei ihren sechs Hochfilzen-Starts gab es fünfmal Gold und einmal Silber. Doch im Olympia-Winter scheint die Konkurrenz größer zu werden. „Ich bin einfach nur glücklich, wieder da zu sein“, sagte Domrateschewa, die Ehefrau von Rekord-Olympiasieger Ole-Einar Björndalen. Schon vier Monate nach der Geburt ihrer Tochter hatte die dreimalige Olympiasiegerin bei der WM im Februar in Hochfilzen Silber in der Verfolgung hinter Laura Dahlmeier gewonnen. Nun hat sie, genau wie Kuzmina, ein Ausrufezeichen gesetzt.