Birnbacher Siebter in Östersund - Svendsen siegt

Östersund (dpa) - Die deutschen Biathleten haben im zweiten Weltcup-Rennen eine Steigerung gezeigt, den ersten Podestplatz des WM-Winters aber deutlich verpasst.

Einen Tag nach dem überraschenden zweiten Rang von Miriam Gössner bei den Frauen kam Andreas Birnbacher im Sprint über zehn Kilometer als bester Deutscher auf Rang sieben. Michael Greis wurde Neunter.

Den Sieg bei bitterer Kälte im schwedischen Östersund sicherte sich der Norweger Emil Hegle Svendsen in 25:01,9 Minuten vor seinem Landsmann Ole Einar Björndalen (+ 3,9 Sekunden) und dem Franzosen Martin Fourcade (+14,3). Für Svendsen war es nach dem Erfolg im Einzel bereits der zweite Saisonsieg.

„Das war heute eine deutliche Leistungssteigerung. Mit drei Plätzen unter den besten 15 zeigt die Kurve nach oben“, sagte Disziplintrainer Mark Kirchner. „Die Leistungsdichte ist im Moment sehr groß, da muss beim Schießen fast schon die Null stehen, wenn man ganz nach vorne will“, meinte Kirchner, der zusammen mit Fritz Fischer die Nachfolge von Frank Ullrich angetreten hat. Hinter Birnbacher und Greis kam Arnd Peiffer als 13. ins Ziel.

„Mit Platz sieben bin ich sehr zufrieden. Es geht aufwärts“, sagte Birnbacher, der als einziger der sechs deutschen Starter ohne Schießfehler geblieben war. Greis, Peiffer und Alexander Wolf (25.) leisteten sich hingegen im Stehend-Anschlag je eine Fahrkarte und vergaben damit alle Chancen auf einen Podestplatz. „Im Laufen fehlt noch ein bisschen die Explosivität, aber das kommt über die Wettkämpfe“, sagte Wolf. Christoph Stephan (39.) und Simon Schempp (50.) liefen der Konkurrenz mit je zwei Schießfehlern dagegen weit hinterher.

„Ich habe mich läuferisch eigentlich ganz gut gefühlt“, sagte Greis, der im Einzel als Elfter bester Deutscher war. „Beim letzten Schießen hatte ich leichte Probleme mit der Atmung, aber der Verfolger am Sonntag wird auf jeden Fall interessant“, meinte der dreifache Olympiasieger von Turin 2006. Das Weltcup-Wochenende in Östersund endet am Sonntag mit den beiden Verfolgungsrennen der Frauen und Männer.

Eine Klasse für sich bleiben die Norweger, die wieder einen Doppelsieg feierten. „Wenn Svendsen so weiterläuft, ist er im Moment nicht zu schlagen“, sagte Greis. Im Sprint hatte Björndalen seinen Landsmann allerdings am Rande einer Niederlage, vergab den Sieg aber mit einem Sturz kurz vor dem Ende. Im Ziel schlug der sechsmalige Olympiasieger deshalb wutentbrannt seine Skistöcke in den Schnee.

Svendsen, der im Sommer wegen eines Magengeschwüres hatte pausieren müssen, war dagegen sehr zufrieden. „Ich habe hart trainiert und fühle mich im Moment einfach sehr stark“, sagte der Doppel-Olympiasieger von Vancouver.