Sprintsieg in Pokljuka Dahlmeier siegt, Herrmann glänzt und Gössner erstarkt
Pokljuka (dpa) - Blitzschnell zog sich Laura Dahlmeier das Gelbe Trikot über die grüne Teamjacke und sprang jubelnd ganz nach oben auf das Podest.
Mit dem zweiten Saisonsieg beim Biathlon-Sprint in Pokljuka baute die Weltmeisterin ihre Führung im Gesamtweltcup auf 49 Punkte vor Gabriela Koukalova, der Vorjahressiegerin, aus. Für die Verfolgung am Samstag (14.45 Uhr) hat sich die 23-Jährige wieder viel vorgenommen: „Wenn mir die Null am Schießstand gelingt, müssen mich die anderen erst einmal einholen.“
Genau wie Dahlmeier strahlten auch Franziska Hildebrand als Fünfte, Miriam Gössner als Zehnte und Langlauf-Umsteigerin Denise Herrmann auf Rang 18. „Stark gemacht. Respekt“, lobte Siegerin Dahlmeier den Neuzugang. „Für die Denise war es superstressig. Für sie war alles neu, aber sie hat es mit Humor genommen. Sie hat sich wirklich sehr, sehr gut geschlagen. Das freut uns. Sie würde schon gut ins Team passen.“
In der A-Nationalmannschaft will auch Gössner unbedingt bleiben. Nach verpatztem Saisonaufakt in Östersund stand die Freundin von Skistar Felix Neureuther unter enormem Druck. Vier Jahre nach dem ihrem ersten Weltcupsieg, den sich Garmischerin in Pokljuka geholt hatte, musste sie am Freitag über die 7,5 Kilometer nur einmal in die Strafrunde. „Mir sind sehr viele Steine vom Herzen gefallen. Ich bin sehr erleichtert, dass ich mal ein gutes Schießen zeigen konnte“, sagte sie. Ihren Platz im Weltcup-Team will die 26-Jährige nicht kampflos hergeben.
Härteste Rivalin könnte Herrmann werden. Schon wenige Monate nach ihrem Umstieg im Frühling holte die Oberwiesenthalerin ein Top-Resultat, leistete sich nur zwei Schießfehler. Noch am Donnerstag war sie im zweitklassigen IBU-Cup in Südtirol mit der Mixed-Staffel unterwegs gewesen. „Glückwunsch, weil Du so gut warst, darfst Du jetzt nach Pokljuka fahren“, sagte ihr Trainer Remo Krug danach, anchdem sie die 27-Jährige ihr erstes Biathlon-Rennen gewonnen hatte. „Langfristig ist mein Ziel, im Weltcup zu laufen“, sagte sie. Ansprüche stellt sie aber nicht: „Da bin ich in der Rangfolge noch Schlusslicht.“
Der Konkurrenzkampf im Damen-Team freut Bundestrainer Gerald Hönig. Anders ist die Lage im Männerteam. Da ist Trainer Mark Kirchner dabei, einen Ersatz für die vier Stammkräfte Simon Schempp, Erik Lesser, Arnd Peiffer und Benedikt Doll aufzubauen. Schempp zeigte als Sprint-Sechster beim 50. Weltcupsieg des Franzosen Martin Fourcade weiter aufsteigende Tendenz: „Es ging wieder ein Stück weiter nach vorne. Ich bin sehr zufrieden“, sagte der Uhinger.
Kirchner stellte nach dem Sprint fest: „Im Großen und Ganzen war es ein recht ordentlicher Wettkampf vom gesamten Team. Das einzige, was mich ärgert ist das Stehendschießen vom Benni Doll.“ Der Schwarzwälder lag auf Podestkurs, nach seinen drei Fehlern startet er aber nur als 21. in den Verfolgungswettkampf. Lesser war als Achter zweitbester Deutscher. Peiffer wurde 19. Weltcup-Debütant Matthias Dorfer 37., Florian Graf schaffte als 57. gerade so die Qualifikation.