Deutsche Biathleten in Kontiolahti ohne Podestplätze

Kontiolahti (dpa) - Die Männer vergaben ihre Chancen auf die Podestplätze am Schießstand, die Frauen auf der Strecke: Die deutschen Biathleten konnten beim zweiten Sprintrennen von Kontiolahti nicht in den Kampf um die Top-Ränge eingreifen.

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Nach dem dritten Platz von Arnd Peiffer schaffte Andrea Henkel nun als Neunte das beste deutsche Ergebnis. Obwohl sie null Fehler schoss, fehlten ihr am Ende 24,5 Sekunden zum 60. Podestplatz ihrer nach dem Saisonende zu Ende gehenden Erfolgskarriere. Bester des Herren-Quartetts, das sich insgesamt elf Fehler leistete, war Simon Schempp als 21.

Andrea Henkel quälte sich die steilen Anstiege auf der anspruchsvollen WM-Strecke des kommenden Jahres hinauf. Sie wirkte verkrampft und man sah ihr an, dass sie sich das Rennende herbeisehnte. Dafür lief es am Schießstand mit einer fehlerfreien Vorstellung umso besser. Auf ihre Schießstärke setzt die Thüringerin auch in der kommenden Verfolgung, um dort den Sprung unter die besten drei zu schaffen. Die anderen Damen landeten durch schwache Laufzeiten abgeschlagen im Feld: Franziska Hildebrand wurde 26. (1 Fehler/+ 1:21,5 Minuten), Vanessa Hinz 40. (1 Fehler/+ 1:48,5) und Nadine Horchler 47. (1/+ 1:55,2 Minuten).

Nachdem die Männer vor zwei Tagen ein ganz starkes Teamergebnis abgeliefert hatten, kamen sie diesmal ebenfalls als Geschlagene ins Ziel. Peiffer versuchte es erst gar nicht mit Ausflüchten. „Heute hat nicht alles so zusammen gepasst. Manchmal läuft es einfach blöd“, sagte der frühere Sprint-Weltmeister in der ARD. Peiffer musste sich nach drei Strafrunden mit Position 25 zufriedengeben.

Der 26-Jährige hatte einen Rückstand von 1:22,8 Minuten auf den erneut siegreichen und fehlerfrei gebliebenen Norweger Johannes Thingnes Bö. Zweiter wurde der Russe Alexander Loginow (+ 18,5 Sekunden) vor dem Amerikaner Lowell Bailey (+ 19,4). Auch sie trafen alle zehn Schuss. Der Weltcup-Gesamtführende Martin Fourcade sicherte sich derweil durch Platz elf vorzeitig die Kleine Kristallkugel in der Sprintwertung. Peiffer hatte ohnehin nur noch eine theoretische Chance gehabt.

„Mit drei Fehlern hat man absolut keine Chance und auch unterwegs habe ich mich nicht so gut gefühlt wie am Donnerstag“, erzählte Peiffer. Er war vor zwei Tagen noch Schnellster in der Loipe gewesen. „Das ist natürlich ärgerlich, weil diesmal eine Verfolgung dran hängt. Jetzt müssen wir uns schütteln und morgen das Beste draus machen“, gab Peiffer die Marschroute für die Verfolgung (10.45/ARD und Eurosport) aus.

Schempp geht nach zwei Fehlern mit einem Rückstand von 1:12,1 Minuten in die Hetzjagd. Direkt dahinter folgt Benedikt Doll (2/+ 1:13,1). Florian Graf kam als 36. (1/+ 1:37,6) ins Ziel und Erik Lesser als 48. (3/+ 2:04,8).