Deutsche Biathleten mit Optimismus und Kampfgeist
Östersund (dpa) - Training, Physiotherapie - und Entspannung: Die deutschen Biathleten gehen nach dem Ruhetag hochkonzentriert in das Abschlusswochenende des Weltcup-Auftakts im schwedischen Östersund.
Im Sprint am Samstag und tags darauf in der Verfolgung wollen sie nach Erik Lessers drittem Rang im Einzel die nächsten Podestplätze holen. Dabei dürften nach den ersten Eindrücken die Herren die besseren Chancen haben. Die Damen vergaben im 15-Kilometer-Klassiker durch zu viele Schießfehler bessere Platzierungen als den achten Rang von Routinier Andrea Henkel.
Vor allem Arnd Peiffer sieht für sich gute Chancen über die zehn Kilometer. „Der Sprint ist mein Lieblingsrennen. Deshalb nehme ich mir wieder ein ordentliches Schießen vor und dann müsste erneut ein Top-Ten-Platz drin sein oder sogar mehr“, sagte der Sprint-Weltmeister von 2011. In Östersund muss er aber erst einmal den Favoriten um Auftaktsieger Martin Fourcade (Frankreich) und Emil Hegle Svendsen aus Norwegen Paroli zu bieten.
Peiffer hatte kurz vor dem Saisonstart noch eine Erkältung zu schaffen gemacht; deswegen hatte er die Mixed-Staffel am vorigen Wochenende ausgelassen. „Mir fehlen noch paar Rennen für die Tempohärte, aber das kommt noch. Ich habe mich schon deutlich schlechter beim Auftakt gefühlt“, sagte er. Die Herren starten am Samstag um 13.30 Uhr, die Damen um 16.30 Uhr. Die Verfolgungsrennen am Sonntag beginnen um 12.30 und 14.30 Uhr.
Lesser hingegen geht trotz seines Überraschungscoups mit gedämpften Erwartungen in den Sprint. „Ich bin so realistisch zu sagen, es wird kein Podium. Ich versuche, zweimal null zu schießen und mein Bestes zu geben. Und wenn dann Top 20 rauskommt, ist das super“, sagte der 24-Jährige. In der Vergangenheit hatte er gerade auf der kürzestes Renndistanz im Weltcup immer wieder Rückschläge hinnehmen müssen.
Massenstart-Weltcupsieger Andreas Birnbacher ist optimistischer: „Ich weiß, dass ich dabei bin, wenn ich durchkomme.“ Wie der von einem Schnupfen geplagte Michael Greis zurecht kommt, bleibt abzuwarten. Im Einzel landete der dreimalige Olympiasieger weit abgeschlagen im Feld.
Bei den Damen führt wohl auch diesmal kein Weg an Auftaktsiegerin Tora Berger (Norwegen) und der überragenden Läuferin Darja Domratschewa (Weißrussland) vorbei. Beide präsentierten sich schon in Topform. Auf diesem Stand sind die Schützlinge der Trainer Gerald Hönig und Ricco Groß in der ersten Saison ohne Star-Biathletin Magdalena Neuner noch nicht. Der Kampfgeist ist dennoch groß. „Platz elf war bisher mein bestes Einzelergebnis. Von daher will ich im Sprint wieder angreifen und ganz vorne mitlaufen“, sagte Miriam Gössner. Andrea Henkel, die läuferisch im Einzel „arg zu tun hatte“, hofft einfach nur, „dass ich mich besser fühle.“