Deutsche Biathleten stark im Sprint in Nove Mesto
Nove Mesto (dpa) - Erst sorgten Laura Dahlmeier und Franziska Hildebrand mit einem kaum für möglichen gehaltenen Doppelerfolg für eine große Überraschung, dann legte Simon Schempp mit Platz zwei nach.
Vier Wochen vor dem WM-Start präsentieren sich die deutschen Biathleten in bestechender Form und tanken weiter Selbstvertrauen. Im Sprint von Nove Mesto feierte die erst 21-jährige Dahlmeier den ersten Weltcupsieg ihrer Karriere mit nur einer Sekunde Vorsprung vor ihrer Zimmerkollegin Franziska Hildebrand. Für die 27-Jährige war Rang zwei der langersehnte erste Podestplatz ihrer Laufbahn. „Es ist der Wahnsinn, einfach geil“, sagte Laura Dahlmeier überglücklich im ZDF.
Simon Schempp konnte seine Siegesserie von zuvor drei Erfolgen nacheinander zwar nicht ausbauen. Aber mit Rang zwei 12,8 Sekunden hinter dem ebenfalls fehlerfreien Slowenen Jakov Fak untermauerte der 26-Jährige seine derzeitige Top-Form. „Mit dem erneuten Podium bin ich super glücklich. Ich habe nach den letzten Wochen konsequent weitergearbeitet“, sagte Schempp, der zum siebten Mal in dieser Saison auf das Podest lief und seinen Rückstand in der Weltcup-Gesamtwertung auf den Franzosen Martin Fourcade (Tages-4.) weiter verringerte: „Das sind noch ein paar Punkte, aber ich versuche, wenn ich die Chance habe, zuzuschlagen.“
Für die großen Emotionen sorgten diesmal die Damen. Nach ihrem Sensationscoup genossen Laura Dahlmeier und Franziska Hildebrand auf dem Siegerpodium Arm in Arm die Ovationen der über 35 000 Fans in der ausverkauften Biathlon-Arena von Nove Mesto. „Ich freue mich, dass es so ist, auch wenn es so knapp ist“, sagte Hildebrand, die zuvor immer wieder knapp am Podium vorbei gelaufen war. Zuletzt hatten die deutschen Biathletinnen am 13. Februar 2011 in Fort Kent im Massenstart durch Magdalena Neuner und Andrea Henkel einen Doppelerfolg gefeiert.
Dank einer perfekten Renneinteilung und eines tadellosen Schießens ließen Dahlmeier und Hildebrand die komplette Weltelite hinter sich und verschafften sich eine hervorragende Ausgangsposition für die Verfolgung am folgenden Tag, für die sich alle zwölf deutschen Starter qualifizierten. Zudem weckten sie vier Wochen vor der WM in Kontiolahti nach den medaillenlosen Olympischen Winterspielen von Sotschi Hoffnungen auf WM-Plaketten.
„Man sieht, dass unser Konzept aufgeht. Es war richtig, mit nicht so hohen Erwartungen in die Saison zu gehen“, meinte Dahlmeier. Vor der Saison hatten der neuaufgebauten Auswahl nur wenige etwas zugetraut. Doch schneller als erwartet zeigt das jüngste deutsche Damen-Team der Geschichte sein Potenzial. Zwei Staffelsiege und ein dritter Rang sowie ein zweiter Platz durch Franziska Preuß und Rang drei für Dahlmeier standen vor Nove Mesto zu Buche.
Nicht so gut lief es für Miriam Gössner, für die die WM-Teilnahme immer unwahrscheinlicher wird. Sie wurde nach fünf Strafrunden 49. (+ 2:19,8 Minuten). „Die Zuversicht bleibt natürlich. Die WM ist in vier Wochen, da ist noch kein Zug abgefahren“, sagte Gössner. Vanessa Hinz (0/+ 54,4 Sekunden) wurde Zwölfte, Luise Kummer (1/+ 1:23,2 Minuten) 29. und Tina Bachmann (3/+ 2:27,5 Minuten) kam auf Rang 51.
Die Männer zeigten mit allen sechs Athleten unter den Top 20 eine ganz starke Teamleistung. Zweitbester war Arnd Peiffer als Neunter (1/+ 42,3 Sekunden). Daniel Böhm wurde Elfter (0/+ 50,3 Sekunden), Erik Lesser belegte Rang 13 (1/+ 59,5 Sekunden). Andreas Birnbacher landete auf Platz 18 (0/+ 1:06,5 Minuten) und Benedikt Doll auf Position 20 (2/+ 1:08,7 Minuten).