Russland-Weltcup Dopingproben von Biathlon-Finale werden in Köln analysiert
Tjumen (dpa) - Der Biathlon-Weltverband IBU lässt beim umstrittenen Saisonfinale im sibirischen Tjumen die Dopingproben von einer deutschen Agentur nehmen.
Dies erfolge unter Aufsicht der IBU und in Übereinstimmung mit den Regeln der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA, wie der Verband mitteilte. Alle genommenen Proben werden dann ins WADA-akkreditierte Labor nach Köln geflogen und dort untersucht.
Wegen des Skandals um mutmaßliches russisches Staatsdoping ist die russische Anti-Doping-Agentur (Rusada) seit dem November 2015 von der WADA suspendiert. Deswegen hatte auch der deutsche Biathlet Erik Lesser Sorge, dass im sibirischen Tjumen die Dopingproben der internationalen Skijäger nicht korrekt behandelt werden. „Es gibt aktuell kein lizenziertes russisches Labor. Ich weiß nicht, wie man die Proben ordnungsgemäß von Tjumen in ein zugelassenes Labor bringt“, hatte der zweimalige Weltmeister der Münchner Tageszeitung „tz“ gesagt. Die IBU hat nun reagiert.
Das Weltcupfinale findet unter erheblichen Spannungen statt. Wegen des weiterhin schwelenden Dopingskandals um manipulierte russische Proben bei Olympia 2014 boykottieren die Skijäger aus den USA, Kanada, Tschechien und der Ukraine die Veranstaltung.