DSV-Personalkarussell: Berthold kommt, Groß ins IBU-Team
Planegg (dpa) - Ein Erfolgstrainer kommt zurück, ein anderer wird in die zweite Reihe versetzt: Der Deutsche Skiverband (DSV) hat mit zwei bemerkenswerten Personalien auf die enttäuschenden Ergebnisse des Olympia-Winters reagiert.
Im alpinen Herren-Bereich übernimmt der medaillendekorierte Mathias Berthold die Amtsgeschäfte als Bundestrainer von Karlheinz Waibel. Dieser wird disziplinübergreifender Bundestrainer Wissenschaft/Material. Im Frauen-Biathlon muss sich Ricco Groß wieder hinten anstellen. Er wird zukünftig für das zweitklassige IBU-Cup-Team zuständig sein.
„Ich freue mich auf die Rückkehr zum Deutschen Skiverband und die zukünftige Arbeit mit der Herren-Mannschaft. Charly Waibel hat in den letzten Jahren hervorragende Arbeit geleistet, und ich übernehme eine intakte Mannschaft“, sagte Berthold in einer ersten Reaktion auf seine Berufung. Der 48-Jährige stand im vergangenen Olympia-Zyklus als Cheftrainer in den Diensten der österreichischen Herren und feierte dort die Erfolge, die er zuvor bereits im deutschen Damen-Team hatte. Drei Goldmedaillen in Vancouver brachten ihm bereits damals den Titel „Goldschmied“ ein.
Noch ungeklärt ist die Frage, wie es im deutschen Damen-Team nach dem Karriereende von Maria Höfl-Riesch weitergeht. Eine Umstrukturierung scheint unabdingbar. Ob sie vom bisherigen Cheftrainer Thomas Stauffer vorgenommen wird, bleibt bis zur disziplintechnischen Trainerklausur in zwei Wochen offen.
Das erfolglose Abschneiden der Biathlon-Damen im zurückliegenden Winter und das erstmalige Verpassen einer Olympia-Medaille hat für Groß Konsequenzen. Der Ruhpoldinger, der gemeinsam mit Gerald Hönig die Verantwortung trug, findet sich im IBU-Cup wieder. „Mit der Neuordnung im Biathlon wollen wir insbesondere für den Damenbereich die Weichen für den nächsten erfolgreichen Olympia-Zyklus stellen“, erklärte DSV-Sportdirektor Thomas Pfüller. Hönig und Groß sollen Weltcup- und IBU-Cup-Team zukünftig noch enger miteinander verzahnen und abstimmen. „Auf diese Weise wollen wir sowohl die Durchlässigkeit als auch den Know-how-Transfer unseres Systems verbessern“, betonte Pfüller.
Nach dem Rücktritt von Uwe Müssiggang als Cheftrainer Biathlon wird diese Position nicht mehr besetzt. Mark Kirchner für den Herren-Bereich und Hönig bekommen mehr Kompetenzen. Ihnen zur Seite stehen künftig Andreas Stitzl und Tobias Reiter als Co-Trainer.
Lediglich eine Veränderung gibt es im nordischen Bereich. Andreas Schlütter übernimmt die Funktion des Sportlichen Leiters Langlauf von Björn Weisheit, der nun nur noch in dieser Funktion für Biathlon zuständig sein wird. Die Bundestrainer Frank Ullrich (Langlauf), Werner Schuster (Skisprung Herren), Andreas Bauer (Skisprung Damen) und Herrmann Weinbuch (Nordische Kombination) bleiben im Amt und setzen ihre erfolgreiche Arbeit mit dem angestammten Personal fort.