Eiszapfen aus Sibirien
Chanty-Mansijsk (dpa) - Die Nachrichtenagentur dpa hat sich bei der Biathlon-WM in Sibirien abseits der Loipe und Schießstände umgehört:
JOGGENDER BEGLEITSCHUTZ: Allein durch die sibirische Taiga joggen, das ist für die deutschen Skijägerinnen bei der WM nicht drin. Wenn Magdalena Neuner oder Andrea Henkel außerhalb des WM-Geländes eine Runde drehen wollen, ist entweder ein vom Deutschen Ski-Verband engagierter SEK-Mann oder Pressesprecher Stefan Schwarzbach dabei. „Das ist eine Vorsichtsmaßnahme“, sagte Schwarzbach. Bei den Welttitelkämpfen 2003 in Chanty-Mansijsk war die Amerikanerin Tracy Barnes von einem Mann auf offener Straße mit einer Bierflasche bewusstlos geschlagen worden. Die Finnin Sanna-Leena Perunka wurde bedroht. Die deutschen Männer nehmen die Sonderbewachung nicht in Anspruch. „Ein ehemaliger Soldat kann für seine eigene Sicherheit sorgen“, meinte Coach Fritz Fischer lachend.
BERGE: Auch alpine Skifahrer kommen in Chanty-Mansijsk auf ihre Kosten: Neben der garantierten Schneesicherheit gibt es auch einen Skihang, von dem freilich bei der letzten Biathlon-WM vor acht Jahren noch nichts zu sehen war. Doch nun ist der aufgeschüttete Berg inklusive Lift da und die Stadt will sogar einen alpinen Ski-Weltcup austragen.
KOSTENEXPLOSION: Über Nacht sind die Preise in Chanty-Mansijsk gestiegen. Die Hotelpreise haben sich verdoppelt, die Miete für Leihwagen ist in die Höhe geklettert. Erst ein Machtwort der WM-Organisatoren sorgte für einigermaßen normale Verhältnisse. Wenigstens die Hotelpreise wurden wieder reduziert.