Biathlon in Oslo Kampf um Gesamtweltcupsiege am Holmenkollen im Fokus

Oslo (dpa) - Die lange Olympia-Saison der Biathleten geht langsam zu Ende. Mit den Sprintrennen beginnt am heutigen Donnerstag der vorletzte Weltcup in Oslo. Bis Sonntag stehen bei Männern und Frauen noch Verfolgung und Staffeln auf dem Programm.

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WORUM GEHT ES NOCH?

Vor allem um die Siege im Gesamtweltcup. Bei den Männern steht das Duell zwischen dem führenden Franzosen Martin Fourcade (888 Punkte) und dem Norweger Johannes Thingnes Bö (845) im Mittelpunkt. „Es wird sicher bis zum Ende spannend bleiben. Ich hoffe, dass es weiter fair bleibt“, sagte Bö. Bester Deutscher ist Arnd Peiffer (521) als Vierter, der Sprint-Olympiasieger kann aber maximal noch den Russen Anton Schipulin (568) überholen und Dritter werden. Für Fourcade wäre es der siebte Gesamtsieg in Serie, für Bö der erste überhaupt.

KANN LAURA DAHLMEIER ERNEUT DEN GESAMTWELTCUP GEWINNEN?

Noch hat die Doppel-Olympiasiegerin die Chance. Allerdings ist Dahlmeier bei nur noch fünf anstehenden Einzelrennen mit 566 Punkten lediglich Vierte. Spitzenreiterin Kaisa Mäkäräinen aus Finnland hat bereits 666 Zähler auf ihrem Konto. Dazwischen liegen Anastasiya Kuzmina (Slowakei/613) und Dorothea Wierer (Italien/568). Maximal sind noch 300 Punkte zu vergeben, ein Sieg bringt jeweils 60 Zähler.

WELCHE CHANCEN HABEN DIE DEUTSCHEN IN OSLO?

Gerade Vanessa Hinz reist nach ihrem überraschenden ersten Weltcupsieg am Sonntag im Massenstart von Kontiolahti mit viel Selbstvertrauen an. Auch die Männer um Peiffer zeigten in der Vorwoche in Finnland starke Leistungen und verpassten nur knapp die Podestplätze. Vor allem für Dahlmeier ist Oslo ein gutes Pflaster, die Bayerin wurde in Norwegen 2016 erstmals Weltmeisterin in einem Einzelwettbewerb und gewann bei fünf Starts gleich fünf WM-Medaillen.

WO WIRD GELAUFEN?

Der Holmenkollen hoch über der Hauptstadt Oslo gilt als einer der magischsten Orte im nordischen Skisport. „Langlauf und Biathlon sind in Norwegen eine Kultur. Der Ort ist für jeden im Land ein Begriff, die Atmosphäre ist etwas ganz Besonderes“, sagt Rekordweltmeister Ole Einar Björndalen vor seinen Heimrennen. Am vergangenen Wochenende kamen Zehntausende zu den Langlaufrennen, auch zu den Wettbewerben der Skijäger werden viele Fans - auch aus Deutschland - erwartet.

ÜBER WAS WIRD NOCH GESPROCHEN?

Über das Weltcup-Finale in der kommenden Woche im russischen Tjumen. Die Mannschaften aus den USA, Kanada, Tschechien und der Ukraine werden die Wettbewerbe nach dem Dopingskandal in Russland boykottieren. Auch Einzelathleten wie der schwedische Staffel-Olympiasieger Sebastian Samuelsson verzichten auf den Saisonabschluss. Den Deutschen steht es nach Aussage von Verbandspräsident Franz Steinle frei, nach Russland zu reisen. Stand jetzt wird die gesamte Mannschaft dabei sein.