Keine deutsche Massenstart-Medaille zum WM-Abschluss
Kontiolahti (dpa) - Die Niederlage im letzten WM-Rennen nahmen die deutschen Biathleten relativ gelassen. Zu sehr überstrahlte die Erinnerung an den emotionalen Triumph in der Staffel tags zuvor den achten Platz Simon Schempps beim Sieg des Slowenen Jakov Fak im spektakulären Massenstart.
„Gestern war ein phänomenaler Tag, den wird man nie vergessen. Die Erinnerung bleibt mein Leben lang in meinem Kopf. Natürlich wäre ich auch gerne mit einer Einzelmedaille nach Hause gefahren, aber es hat leider nicht gereicht“, resümierte der dreifache Saisonsieger Schempp nach dem Finale der Weltmeisterschaften in Kontiolahti.
Dabei waren Schempp, Verfolgungsweltmeister Erik Lesser, Arnd Peiffer und Benedikt Doll mit berechtigten Medaillenambitionen ins Rennen gegangen. Aber trotz guter Windbedingungen leisteten sich die Deutschen in dem an Spannung kaum zu überbietenden Rennen insgesamt zehn Fehler. Das war am Ende eindeutig zu viel.
Schempp hatte nach den 15 Kilometern und zwei Fehlern einen Rückstand von 25,6 Sekunden auf den neuen Champion. Zweiter wurde eine Sekunde hinter Fak der Tscheche Ondrej Moravec. Bronze sicherte sich Tarjei Bø aus Norwegen. der 3,7 Sekunden hinter dem neuen Weltmeister ins Ziel kam.
Doll lief nach zwei Strafrunden und einem Rückstand von 45,7 Sekunden als 16. über die Ziellinie, Lesser (2/+ 50,6 Sekunden) musste sich mit Rang 17. begnügen. Peiffer (4/+ 1:15,0 Minuten) kam als 22. ins Ziel.
„Ich bin leider etwas falsch an die Schießweise herangegangen, es hat nicht gereicht, dass ich null schießen konnte“, erklärte Schempp, dem auch in der Loipe nach der anstrengenden WM die letzten Körner fehlten: „Ich habe nach dem Fehler beim Liegendschießen in der dritten Runde relativ viel Gas gegeben, um wieder ranzukommen. In der vierten Runde dann das gleiche. Aber es war ein ordentliches Rennen. Für weiter nach vorne hätte ich einen Fehler weniger schießen müssen.“
Damit beendeten die Männer die WM mit zwei Goldmedaillen. Das deutsche Team holte insgesamt fünf Medaillen, da die Damen mit Staffel-Gold und jeweils Silber durch Laura Dahlmeier (Verfolgung) und Franziska Preuß (Massenstart) ebenfalls abräumten. In der Nationenwertung reichte es hinter Frankreich zu Rang zwei, es war das beste WM-Abschneiden einer deutschen Mannschaft seit 2011 (4 Gold, 3 Silber).
Derweil verpasste der als einziger der 30 Starter fehlerfrei gebliebene Rekord-Weltmeister Ole Einar Bjørndalen seine 41. WM-Medaille. Der Norweger musste sich mit Rang vier zufriedengeben.