Neuner eilt von Sieg zu Sieg - Auch Gössner jubelt
Kontiolahti (dpa) - Die Kraftreserven von Magdalena Neuner scheinen unerschöpflich. Nur eine Woche nach ihrer erkältungsbedingten Zwangspause lief die Biathlon-Rekordweltmeisterin bei der WM-Generalprobe der Konkurrenz erneut auf und davon.
Trotz eines Schießfehlers gewann sie zwei Tage nach ihrem 25. Geburtstag den Sprint von Kontiolahti und fuhr ihren insgesamt 32. Weltcupsieg ein. „Die Kräfte sind zurückgekehrt. Ich hätte gar nicht gedacht, dass es so gut läuft“, sagte die Wallgauerin, die mit der zweitbesten Laufzeit die Finnin Kaisa Mäkäräinen (+12,3 Sekunden) und Darja Domratschewa aus Weißrussland (+ 17,0) auf die Plätze verwies.
Drei Wochen vor Beginn der Heim-WM in Ruhpolding freute sich Neuner zudem über den sechsten Rang ihrer Zimmerkollegin Miriam Gössner. Die 21-Jährige, bisher am Schießstand nicht die sicherste, blieb erstmals in dieser Saison ohne Fehler. Sie geht mit 33 Sekunden Rückstand auf Neuner in das abschließende Verfolgungsrennen am Sonntag. Das starke Mannschaftsergebnis der deutschen Skijägerinnen rundeten Tina Bachmann (+ 56,3 Sekunden) als Achte und Andrea Henkel (+ 1:30,0 Minuten) als 16. ab.
Der achte Saisonsieg Neuners in ihrer Abschiedssaison ist umso erstaunlicher, wenn man die Vorgeschichte bedenkt. In Oslo musste sie wegen einer hartnäckigen Erkältung den Massenstart auslassen. Dazu kommt, „dass ich die ganze Woche hier in Finnland nicht trainiert habe. Ich habe nur im Bett gelegen“, erzählte Neuner und ergänzte lachend: „Am Anfang des Rennens waren Arme und Beine noch etwas unkoordiniert.“
Am Morgen musste sie zudem zur Dopingkontrolle. „Dann ging einiges durcheinander. Ich musste zwei Kilometer zu Fuß zum Stadion laufen, hatte kein Gewehr und konnte mir keine Gedanken über das Rennen machen.“ Das war offensichtlich genau die richtige Vorbereitung.