Olympia-Ziel Sotschi unerreichbar - Wolf hört auf

Oberhof (dpa) - Biathlet Alexander Wolf hat am Donnerstag seinen Rücktritt verkündet. Insgesamt zwölf Jahre gehörte der Oberhofer der deutschen Nationalmannschaft an. Nach einer Verletzung am Fußwurzelknochen im Mai 2011 schaffte er nicht wieder die Rückkehr ins Auswahl-Team.

Skijäger Alexander Wolf macht kein Geheimnis daraus, dass er gern noch ein Jahr bis zu den Olympischen Spielen in Sotschi weitergemacht hätte. Doch Bundes- und Heimtrainer Mark Kirchner sieht für den inzwischen 34-Jährigen angesichts der großen Konkurrenz keine realistische Chance auf die vierte Olympia-Teilnahme. Deshalb erklärte Wolf am Donnerstag seinen Rücktritt.

„Um mich für Sotschi anzubieten, müsste ich im bevorstehenden Sommer die Höhen-Trainingskette mit der Auswahl absolvieren können. Da die Trainer langfristig denken müssen und ich nicht zum Elite-Kader gehören werde, habe ich meine Karriere beendet“, sagte Wolf. Mit ihm tritt der letzte der erfolgreichen Olympia-Starter von 2006 zurück. Im vergangenen Herbst hatte sich „Ali“ Wolf nach rund einjähriger Verletzungspause bei den deutschen Meisterschaften wieder im Anschlussbereich der Nationalmannschaft zurückgemeldet. Als er keine Starts im international zweitklassigen IBU-Cup erhielt, machte sich der 1,90 Meter große Modellathlet als Einzelkämpfer auf die „Ochsentour“ mit kleineren internationalen Wettkämpfen und dem Deutschland-Pokal.

Der zweimalige Staffel-Juniorenweltmeister war einst mit 19 Jahren der Jüngste in der DSV-Weltcupmannschaft. Seinen erfolgreichsten Winter hatte er 2007/08 mit dem Gewinn von WM-Bronze im Verfolgungsrennen und mit der Staffel. Zudem trug er im Winter 2005/06 mehrere Wochen des Gelbe Trikot des Weltcup-Spitzenreiters. Auch wenn der Oldtimer- und Musik-Fan zu selten sein großes Potenzial voll ausschöpfte, stehen auf der Habenseite der langen Laufbahn inklusive Staffeln acht Weltcup-Siege, weitere 25 Podestplätze sowie der achte Rang im olympischen Massenstart von Turin. Seine letzten großen Erfolge waren der Staffelsieg beim Weltcup 2011 in Oberhof und Rang drei beim Sprint auf dem Holmenkollen im gleichen Winter.

Auch abseits des Sports machte der eloquente und modebewusste Thüringer von sich reden. Als fachlicher Berater unterstützte der Freund des australischen Formel-1-Piloten Mark Webber die Autorin Ina May bei ihrem Biathlon-Krimi „Der sechste Fehler“. In Zukunft will Wolf „dem Biathlon in irgendeiner Funktion verbunden bleiben“.