Olympiasieger Greis kämpft weiter - Debüt für Böhm
Chanty-Mansijsk (dpa) - Die Medaillen-Jagd geht weiter: Bei der Biathlon-Weltmeisterschaft im fernen Sibirien steht am Dienstag das Männer-Einzel auf dem Programm. Auch über die 20 Kilometer haben die deutschen Skijäger um Olympiasieger Michael Greis und Weltmeister Arnd Peiffer Chancen.
Die Sprint-Weltmeister Magdalena Neuner und Arnd Peiffer gönnten sich eine Auszeit, Michael Greis holte sich am Schießstand den letzten Schliff für den Einzel-Wettkampf. Der dreimalige Olympiasieger will über die 20 Kilometer endlich die ersehnte Einzel-Medaille erkämpfen. „Er hat die Ruhe wiedergefunden“, sagte Bundestrainer Mark Kirchner.
Neben Greis hat der Coach zusammen mit seinem Bundestrainer-Kollegen Fritz Fischer am Montag wie erwartet den neuen Sprint-Champion Peiffer und den in Sibirien bislang stark laufenden Andreas Birnbacher nominiert. Nicht zum Einsatz kommt dagegen Christoph Stephan. Für ihn gibt Daniel Böhm sein Debüt bei der Weltmeisterschaft in Chanty-Manijsk. „Es ist schön, jetzt bei der WM dabei zu sein, das ist ein riesiger Erfolg für mich“, sagt Böhm, genau wie Peiffer ein Niedersache.
„Wir haben uns bisher nicht so schlecht präsentiert“, lobt Kirchner seine Skijäger. Nach Silber in der Mixed-Staffel und Sprint-Gold durch Peiffer soll die Medaillenjagd weitergehen. Die Norweger um Weltcup-Spitzenreiter Tarjei Bö und Emil Hegle Svendsen, Verfolgungsweltmeister Martin Fourcade, die Österreicher und vielleicht auch die bislang so enttäuschenden Russen sind die schärfsten Rivalen. „Aber im Einzel gibt es immer wieder Überraschungen“, sagt Kirchner.
Vor fünf Jahren bei den Olympischen Spielen in Turin gelang Greis solch ein Gold-Coup. Bei der WM ist der Medaillen-Ertrag bislang ausgeblieben. Dabei lief die Saison eigentlich bislang gut. Greis ist Vierter im Gesamtweltcup, hatte allerdings vor den Titelkämpfen „ziemliche Rückenprobleme“. Vom eigentlich als WM-Test gedachten Weltcup in Fort Kent/USA war er vorzeitig nach Hause geflogen.
Beim WM-Auftakt konnte der 34 Jahre alte Allgäuer als Schlussläufer der Mixed-Staffel den Vorsprung nicht halten. Dann lief es für Greis auch beim Gold-Coup von Peiffer im Sprint mit Platz neun und im Verfolgungsrennen mit Rang elf nicht so richtig rund. „Für ihn ist das keine Enttäuschung. Er ist lange genug dabei und kann das richtig einschätzen“, sagte Kirchner.
Greis will sich nun im Einzel-Rennen mit viermal Schießen über 20 Kilometer die ersehnte Medaille erkämpfen. Jeder Fehlschuss bringt ine Strafminute - das Schießen ist also enorm wichtig. Und so übte Greis am Montag am Schießstand, während Magdalena Neuner und Arnd Peiffer das Gewehr nicht aus der Waffenkammer holten.
Die Damen bestreiten ihr Einzelrennen am Mittwoch. Kathrin Hitzer und Miriam Gössner pausieren, dafür bekommen Sabrina Buchholz und Tina Bachmann vom Trainergespann Gerald Hönig und Ricco Groß eine Chance. Die achtmalige Weltmeisterin Magdalena Neuner ist genauso dabei wie die sechsmalige Titelträgerin Andrea Henkel.