Peiffer Sprint-Zweiter - schwarzer Tag für Schempp
Östersund (dpa) - Arnd Peiffer legte als Sprint-Zweiter sein Image als Biathlon-Spätstarter ab, Simon Schempp erlebte ein Debakel: Beim Weltcup in Östersund lagen am Samstag Freud und Leid für die deutschen Biathleten dicht beieinander.
Peiffer trotzte den schwierigen Windbedingungen am Fuße des Storsjön-Sees aus dem deutschen Team am besten und musste sich nach einem Fehler nur dem viermaligen Weltcup-Gesamtsieger Martin Fourcade geschlagen geben. Schempp, zum Auftakt im Einzel noch Zweiter geworden, schoss sich hingegen statt ins Gelbe Trikot ins Aus: Nach acht Fehlern und Rang 77 muss er am folgenden Tag in der Verfolgung zuschauen.
Angreifen will dort indes Peiffer. „Ich will ja weg von diesem Spätstarter-Image und freue mich, dass ich soweit vorne bin. Das ist eine gute Ausgangsposition“, sagte der Harzer, der mit einem Rückstand von 51,6 Sekunden auf Fourcade ins Rennen geht. Ihm im Nacken sitzt Ole Einar Björndalen (+ 55,2 Sekunden), der Einzel-Sieger lief im Sprint auf Rang drei.
Peiffer profitierte mit der hohen Startnummer 66 bei der Windlotterie auch von den schlechten Schieß-Ergebnissen seines Teamkollegen Schempp. „Ich hatte gesehen, dass einige Probleme hatten und dann noch mal Rücksprache mit den Trainern gehalten“, berichtete Peiffer. Seine Visiereinstellungen hatte er dem Wind anpasste. „Stehend hatte ich bei mindestens zwei Schüssen Glück“, sagte er.
Schempp reagierte zwar auch auf den Wind, veränderte seine Gewehreinstellung aber nicht konsequent genug - so war das Rennen vorbei, ehe es richtig begann. „Acht Fehler habe ich im Sprint noch nie geschossen“, sagte Schempp enttäuscht: „Ich hätte nicht gedacht, dass die Schüsse so weit draußen sind.“. Nach seinem fast perfekten Saisonauftakt mit Platz zwei im Einzel, muss Schempp nun den Rückschlag mit Blick auf den Kampf um den Gesamtweltcup schnell wegstecken: „Klar ist es heftig zuzuschauen. Da bleibt auf jeden Fall etwas hängen.“ Der Uhinger gab sich kämpferisch: „Aber ich habe so etwas im letzten Jahr auch schon erlebt und bin wieder aufgestanden. Das mache ich diesmal auch.“ Bundestrainer Mark Kirchner ist sicher: „Das wird keine Auswirkungen auf die nächsten Rennen in Hochfilzen haben.“
Ein ganz starkes Rennen lieferte erneut Benedikt Doll als Fünfter (3 Fehler/ + 1:08,5 Minuten) ab. Aber er ärgerte sich trotz geschaffter WM-Norm, da er erneut einer der Laufbesten war: „Ich habe beim letzten Schießen einiges hergeschenkt.“ Gut war auch Daniel Böhm auf Rang 14. (2/+ 2:03,7 Minuten) ab. Weniger erfolgreich lief es für Erik Lesser als 30. (4/+ 2:22,1 Minuten) und Andreas Birnbacher als 47. (5/+ 2:52,4 Minuten).