Schempp & Co. streben Staffel-Gold bei WM an
Oslo (dpa) - Die Kampfansage vor dem Staffel-Showdown war deutlich. „Martin Fourcade ist saustark, aber sechsmal Gold holt er nicht“, schickte Erik Lesser vor dem nächsten WM-Rennen am Samstag eine klare Nachricht an den französischen Überflieger der Biathlon-WM von Oslo.
Lesser, Benedikt Doll, Arnd Peiffer und Simon Schempp wollen stattdessen wie im Vorjahr in Kontiolahti Frankreich hinter sich lassen und für Deutschland Gold holen. „Wir haben was zu verteidigen. Unser Ziel ist es, auf dem Podium dabei zu sein. Aber es wird richtig hart zur Sache gehen“, bemerkte Männer-Bundestrainer Mark Kirchner am Donnerstag nach der Bekanntgabe des Kaders. Von der WM-Staffel des Vorjahres fehlt Daniel Böhm, der sich nicht für Oslo qualifiziert hat.
„Wir stehen ja noch ohne Medaille da. Wir haben uns viel vorgenommen. Aber wir müssen uns voll reinhauen. Denn es gibt ungefähr sieben oder acht Mannschaften, die um den Sieg kämpfen“, sagte Peiffer, der im Einzel geschont wurde: „Vielleicht ist das ein kleiner Vorteil.“
Große Konkurrenten, so glaubt Peiffer, sind die Norweger, Russen, Franzosen, Österreicher und Tschechen. „Man muss nichts Besonderes machen. Wir wissen, was wir zu tun haben. Die ersten drei Läufer dürfen halt nicht rausfallen und dann entscheidet es sich hinten“, skizzierte Peiffer die Strategie.
Doch Schlussläufer Schempp ist ausgerechnet zum Saisonhöhepunkt die Form abhanden gekommen ist. „Ich bin läuferisch nicht mehr in der Verfassung wie den Rest der Saison. Ich versuche weiter, das Beste am Schießstand rauszuholen. Dann kann schon noch ein gutes Ergebnis drin sein“, sagte der 27-Jährige. Und auch Kirchner glaubt an seinen besten Athleten: „Von seinem Optimum, was auf einem sehr hohen Level ist, fehlt ein bisschen was. Aber er hat im Training sehr gut am Schießstand gearbeitet.“
Einen Kampf um den vierten Startplatz zwischen Doll und Andreas Birnbacher gab es nicht wirklich. „Benedikt hat gezeigt, dass er eine feste Größe ist. Er hat sich den Einsatz verdient. Wir haben absolutes Vertrauen in ihn“, sagte Kirchner. Doll hatte im Einzel die zweitbeste Laufzeit abgeliefert.
Ob er am Sonntag im Massenstart dabei ist oder vielleicht doch Birnbacher noch zu seinem letzten Karriere-Rennen kommt, entscheidet Kirchner nach der Staffel. Alle fünf Deutschen haben sich über den Gesamtweltcup qualifiziert, es dürfen aber nur vier starten. Die besten Platzierungen der Männer waren bisher jeweils siebte Plätze von Lesser (Einzel, Verfolgung) und Peiffer (Sprint).