Weltcup in Nove Mesto Schempp zu Fourcade: „Einen Besseren gab es noch nie“

Nove Mesto (dpa) - Simon Schempp hat den Biathlon-Gesamtweltcup fast schon abgeschrieben. „Man braucht da nicht groß zu reden. Wenn der Martin Fourcade so weitermacht, dann wird ihn keiner schlagen.

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Das ist einfach so“, sagte der Schwabe vor den letzten Rennen des Jahres.

Für die Skijäger geht der Weltcup am Donnerstag im tschechischen Nove Mesto (17.30 Uhr) mit dem Sprint weiter. Generell sei der Franzose sicherlich nicht unbesiegbar, „aber es ist schon enorm schwer“, sagte Schempp über souveränen Spitzenreiter der Weltcup-Gesamtwertung.

Angesichts seiner faktisch chancenlosen Situation in der Weltcup-Serie als abgeschlagener Neunter sind nun die Weltmeisterschaften in Hochfilzen/Tirol für Schempp die größte Motivation. „Die Weltmeisterschaft ist im Februar, das sind noch zwei Monate bis dahin“, sagte der 28 Jahre alte Schwabe. „Da ist definitiv noch nichts verloren. Mein Ziel ist es, um das Podium mitzulaufen.“

Auch Bundestrainer Mark Kirchner hat das Saisonziel für seinen Besten revidiert: „Wenn ich über den Simon nachdenke, ist es für mich auch nicht das Wichtigste, dass er den Gesamtweltcup gewinnt. Mir wäre es lieber, er würde eine Einzelmedaille bei Weltmeisterschaften gewinnen“, sagte der dreimalige Olympiasieger zuletzt in Pokljuka.

Im Gesamtweltcup ist Fourcade der Konkurrenz weit enteilt. 288 Punkte hat er dank seiner bislang vier Saisonsiege bereits gesammelt. Der erste Verfolger Johannes Thingnes Boe (Norwegen) liegt nach den ersten fünf Rennen bereits 95 Zähler zurück. Schempp (130) weist sogar einen Rückstand von 158 Punkten auf den fünfmaligen Gesamtweltcupsieger Fourcade auf. „Er zeigt halt wirklich, was Biathlon ist. Einen Besseren gab es noch nie“, sagte der Deutsche.

Dem vor der Saison als großer Herausforderer gehandelten Schempp hat wieder einmal die Gesundheit einen Streich gespielt. Schon im Vorjahr musste er gleich sechs Rennen auslassen. „Um Martin herauszufordern, hätte halt alles optimal laufen müssen. Das war es einfach überhaupt nicht seit September“, sagte der zehnmalige Weltcup-Gewinner. „Davor war alles picobello, aber dann ging es halt los.“

Nun stecken Akupunkturnadeln in seinem Ohr. „Die sollen meine Problemzonen, die ich in den letzten zwei Jahren hatte, wie Hals und Nase stimulieren. Die Nadeln hat mir unsere Mannschaftsärztin reingemacht, verschlechtern kann es sich nicht“, sagte Schempp.

Vor dem Jahresfinale gibt er sich optimistisch. „Ich nähere mich so langsam dem Podest an. Ich bin auf Schlagdistanz und hoffe, dass ich noch ein Schippe drauf packen kann“, meinte Schempp. „Dann kann ich auch wieder ganz vorne mitkämpfen. Mit dem momentanen Stand bin ich absolut zufrieden.“ Bislang stehen die Plätze 46, 21, 9, 6 und 5 in seiner Bilanz. „Es ist gut zu sehen, dass es wieder bergauf geht. Das gibt Selbstvertrauen“, kommentierte der Staffel-Weltmeister seinen Aufwärtstrend.