Starke Biathleten: Dahlmeier-Sieg, Schempp Zweiter
Hochfilzen (dpa) - Das Wintermärchen der deutschen Biathleten geht weiter. Nach dem Dreifach-Erfolg im Sprint nun ein Doppel-Erfolg in Hochfilzen im Verfolgungsrennen: Laura Dahlmeier vor Maren Hammerschmidt.
Und auch Simon Schempp hat ganz vorne gepunktet.
Drei Siege und vier weitere Podestplätze: Zum Abschluss der Einzel-Wettbewerbe in Hochfilzen schaffte es Schempp nach seinem Sprint-Erfolg auch im Verfolgungsrennen auf das Podium. Der Schwabe wurde nur knapp von Weltcup-Spitzenreiter Martin Fourcade geschlagen.
Nur vier Rennen brauchten die Deutschen für die stolze Bilanz. „Mit Platz zwei bin ich zufrieden“, sagte Schempp. Erstmals stand bei den Weltcup-Rennen in Tirol kein deutscher Biathlet ganz oben auf dem Podium.
In die ersten Staffel-Rennen seit dem WM-Triumph in Kontiolathi gelten nun vor allem die deutschen Frauen als die Top-Favoritinnen. Denn nach dem Dreifach-Triumph im Sprint am Freitag gab es vor 13 950 Zuschauern auch im Verfolger einen Doppel-Erfolg durch Laura Dahlmeier und Maren Hammerschmidt.
„Es ist ein Traum, ein perfekter Tag für mich“, sagte die 22-Jährige Dahlmeier. Die Partenkirchnerin hatte am Samstag nach den zehn Kilometern 13,3 Sekunden Vorsprung vor Maren Hammerschmidt.
Die Winterbergerin war schon am Vortag als Zweite hinter Franziska Hildebrand urplötzlich ins Rampenlicht gestürmt. „Ich hätte nicht gedacht, dass es wieder so gut läuft“, sagte die 26-Jährige nach ihrem neuerlichen Klasserennen. „Es ist wichtig, dass ich gemerkt habe, dass ich es wieder schaffen kann.“
Laura Dahlmeier wunderte sich über sich selbst. „Vor ein paar Wochen hätte ich das nicht geglaubt“, befand sie. Nach ihrem dritten Weltcup-Sieg spielte sie auf die verkorkste Vorbereitung wegen ihrer gesundheitlichen Probleme an. „Ich wusste, die Ausgangsposition ist gut, aber dass es so aufgegangen ist, ist schon erstaunlich.“ Die Sprint-Sechste musste einmal in die Strafrunde, gewann aber mit einem komfortablen Vorsprung vor Hammerschmidt.
Schempp gab von Beginn an den Ton an. Als der kurz nach ihm losgelaufene Fourcade nach dem zweiten Schießen zweimal in die Strafrunde musste, schien der Weg frei. Doch der Franzose machte Dampf, leiste sich keine Fehler mehr und lag am Ende 7,5 Sekunden vor seinem deutschen Rivalen, der beim dritten Schießen eine Scheibe stehen ließ. Freuen durfte sich auch der neue russische Nationaltrainer Ricco Groß über Rang drei von Anton Schipulin.
Sprint-Siegerin Franziska Hildebrand vergab ihren möglichen Doppelschlag und den Sprung ins Gelbe Trikot der Weltcup-Spitzenreiterin beim letzten Schießen. Da leistete sich die 28-Jährige ihren zweiten Fehlschuss. Sie wurde deshalb am Ende nur Vierte hinter Gabriela Soukalova. Die Tschechin verteidigte damit auch ihre Spitzenposition im Gesamt-Weltcup.
Miriam Gössner, am Vortag noch Dritte, beendete ihr tolles sportliches Comeback nach langer gesundheitliche Leidenszeit nach vier Strafrunden mit Platz 15. „Die vier Fehler sind grundsätzlich egal. Wenn ich weiß, wo ich herkomme, muss ich zufrieden sein“, sagte die Garmischerin. Wie gut die Form der deutschen Skijägerinnen ist, zeigte Franziska Preuß als Elfte. Vanessa Hinz beendete das engste Verfolgungsrennen auf Platz 29.
Für das Staffelrennen am Sonntag hat Damen-Bundestrainer Gerald Hönig nun die Qual der Wahl. Sein Kollege Mark Kirchner muss unter Andreas Birnbacher (9./0 Fehler), Benedikt Doll (19./4), Verfolgungsweltmeister Erik Lesser (25./1), Newcomer Matthias Bischl (49./4) und Daniel Böhm (55./4) auswählen.