Sturz von Peiffer überschattet WM-Generalprobe
Presque Isle (dpa) - Große Sorge um Biathlon-Ass Arnd Peiffer: Nach einem schweren Sturz bei der WM-Generalprobe in Presque Isle muss der Staffel-Weltmeister vielleicht um seinen WM-Start bangen.
Blutüberströmt und im Schockzustand zittern saß Biathlon-Ass Arnd Peiffer nach seinem schweren Sturz benommen im Schnee. Nachdem der Staffel-Weltmeister in der letzten Runde der Verfolgung von Presque Isle/USA kopfüber gegen einen Baum geprallt war und zunächst regungslos da lag, war das Schlimmste zu befürchten. Wenig später gab es zumindest eine kleine Entwarnung: Trotz einer schweren Gehirnerschütterung und Schürfwunden im Gesicht konnte der 27-Jährige nach ARD-Informationen im Krankenhaus bereits mit seinen Eltern in Deutschland telefonieren und sich an den Unfall erinnern.
Männer-Disziplintrainer Andi Stitzl war als einer der ersten zu seinem Schützling geeilt, und er war angesichts der Dramatik fassungslos. „Der Schnee war voller Blut. Ich war richtig schockiert, wie er da lag“, berichtete er der ARD. Peiffer, einer der Besten auf Ski, war bei der WM-Generalprobe in einer Abfahrt auf einer Eisplatte ausgerutscht, durchschlug den provisorischen Fangzaun und knallte fast ungebremst mit dem Kopf voran gegen einen leicht gepolsterten Baum. „Ich habe erst einmal den Kopf stabilisiert, das war das Wichtigste“, sagte Stitzl.
Gut drei Wochen vor der WM ist derzeit unklar, ob Peiffers Start in Oslo in Gefahr ist. Nachdem der Harzer zunächst benommen liegen blieb, konnte er sich nach ein paar Minuten bewegen. Danach legten ihm Sanitäter eine Halsmanschette an. Er wurde dann auf einer Trage festgeschnallt und in ein Krankenhaus gebracht.
Angesichts der Dramatik um Peiffer war beim Sieg des Franzosen Martin Fourcade das Ergebnis für die deutschen Skijäger, die insgesamt sehr schlecht schossen, völlig in den Hintergrund gerückt. Es einte alle die Sorge um Peiffer, der zum Zeitpunkt seines Sturzes trotz eisiger Temperaturen von minus 16 Grad als bester Deutscher auf Kurs Top Ten lag.
„Ich habe ihn im Eck liegen sehen. Das ist erstmal erschreckend“, sagte Benedikt Doll dem ARD-Hörfunk. Er wurde als Zwölfter bester Deutscher, hatte aber aufgrund von zu vielen Schießfehlern wie seine Kollegen keine Chance auf eine Top-Platzierung. Und Lesser (13.) meinte: „Arnd war vor mir aus dem Schießstand rausgelaufen, und da sah er richtig gut aus. Und mit einmal liegt er da reglos in der Ecke. Da hatte man Angst, ob da vielleicht nicht ein bisschen mehr passiert ist.“
Weil der gesundheitlich leicht angeschlagene Simon Schempp bereits ohne einen Einsatz nach Hause flog, hat Bundestrainer Mark Kirchner für die Staffel-WM-Generalprobe am Samstag nur noch Lesser, Doll, Andreas Birnbacher und Daniel Böhm zur Verfügung.