Weltcup weg für kranke Neuner - Henkel Dritte
Oslo (dpa) - Magdalena Neuner ist im Kampf um den Biathlon-Gesamtweltcup von ihrem kranken Körper besiegt worden. Auch Andrea Henkel hat trotz der Rückkehr auf das Podest als Verfolgungs-Dritte beim Weltcup-Finale in Oslo keine echte Chance mehr auf den Gewinn der Großen Kristallkugel.
Bei Kaiserwetter am berühmten Holmenkollen wurde Miriam Gössner starke Sechste. Vize-Weltmeisterin Tina Bachmann beendete das Rennen als Elfte, Kathrin Hitzer kam auf Rang 14.
Der dreimalige Olympiasieger Michael Greis war als Achter bester deutscher Skijäger. „Ich bin sehr zufrieden, vor allem mit dem Schießen, wo ich mir die nötige Zeit gelassen habe“, sagte Greis, der nur eine Strafrunde drehen musste. Als Zwölfter schaffte Florian Graf sein bestes Weltcup-Ergebnis. Sprint-Weltmeister Arnd Peiffer beendete das Rennen auf Rang 18.
In einem dramatischen Finish gewann der Norweger Emil Hegle Svendsen vor seinem Landsmann Tarje Bö, der nur als 44. in das Verfolgungsrennen gestartet war. Spitzenreiter Bö hat vor dem Massenstart am Sonntag 31 Punkte Vorsprung vor Svendsen, dem Titelverteidiger.
Auch Weltcup-Spitzenreiterin Kaisa Mäkäräinen machte als Tagesvierte beim Sieg der Slowakin Anastasiya Kuzmina vor der Weißrussin Darja Domratschewa und Andrea Henkel einen ganz wichtigen Schritt, um als erste Finnin die Gesamtwertung zu gewinnen. „Die Kaisa macht das. Und das ist auch okay. Sie war die ganze Saison in Gelb, und wenn sie dann im letzten Rennen noch abgelöst würde, dann wäre das ganz schön bitter“, sagte Henkel.
Mäkäräinen hat einen Vorsprung von 41 Punkten auf Tora Berger und liegt 44 Zähler vor der Schwedin Helena Ekholm. 50 Punkte müsste Henkel, Vierte in der Gesamtwertung vor Neuner (65 Punkte zurück), aufholen. Gut eine Stunde vor dem Start war Neuner beim Biathlon-Weltverband IBU offiziell abgemeldet worden. Es war in diesem Winter bereits der fünfte Startverzicht aus Krankheitsgründen für den Star aus dem bayerischen Wallgau. „Die Gesundheit geht vor“, sagte Damen-Bundestrainer Gerald Hönig. Offen ist, ob sein prominenter Schützling am Sonntag wieder starten kann.
„Ich gehe nicht davon aus“, sagte Stefan Schwarzbach, der Sprecher des Deutschen Skiverbandes (DSV). In ihrem Lieblingswettkampf Massenstart hat die Doppel-Olympiasiegerin noch Chancen auf den Gewinn der Disziplin-Wertung. Mit 190 Punkten liegt sie an der Spitze des Klassements vor Tora Berger (181).
Am Tag vor ihrer Absage hatte sie in einem Interview der Nachrichtenagentur dpa über ihre sportliche Zukunft gesprochen. „Ich bin 24 Jahre alt, bei mir ist alles drin. Ich kann sagen, ich höre auf. Ich kann aber genauso gut noch zwei Jahre machen oder noch vier Jahre oder sogar noch sechs Jahre. Ich weiß es einfach nicht.“ Über Nacht kam dann der gesundheitliche Rückschlag, der das Aus im Kampf um den Gesamtweltcup bedeutete.