Zehntausende feiern phänomenale Magdalena Neuner
Weltmeisterin begeistert beim Abschied von Oberhof, dem Ort ihres ersten Weltcupsieges.
Oberhof. Die Heim-WM in Ruhpolding kann kommen: Den deutschen Skijägern ist der Testlauf für den Saison-Höhepunkt bravourös geglückt. Mit den gestrigen Massenstartsiegen durch Magdalena Neuner und Andreas Birnbacher beim Biathlon-Volksfest in Oberhof krönten die Skijäger ein grandioses Weltcup-Wochenende. Dieses hatten Rekord-Weltmeisterin Neuner und Arnd Peiffer mit ihren Erfolgen im Sprint eingeläutet.
Magdalena Neuner ist 52 Tage vor Beginn des finalen Höhepunktes ihrer glanzvollen Karriere schon in weltmeisterlicher Form. Bei der vorweggenommenen WM-Generalprobe am Grenzadler spielte die Doppel-Olympiasiegerin gestern im Massenstart mit der Konkurrenz und feierte trotz dreier Strafrunden einen phänomenalen Sieg vor der Norwegerin Tora Berger und ihrer Teamkollegin Andrea Henkel.
Zwei Tage nach ihrem Sprinterfolg flog Neuner im dichten Schneegestöber über die 12,5 Kilometer und ließ sich von den 25.500 begeisterten Zuschauern feiern. „Toll, dass ich mich hier, wo ich meinen ersten Weltcupsieg gefeiert habe, mit einem Sieg verabschiede. Das war mein Plan und der ist aufgegangen“, sagte die Rekord-Weltmeisterin nach ihrem 28. Weltcuperfolg.
Auch Birnbacher und Peiffer zeigten, dass sie mit dem hohen Erwartungsdruck umgehen können. Denn Oberhof ist mit insgesamt 100.000 Zuschauern ein Vorgeschmack auf Ruhpolding. „Oberhof kann man schon mit der WM vergleichen“, meinte Birnbacher, der als einziger der 30 Starter ohne Schießfehler blieb. „Ich weiß, dass ich auf dem richtigen Weg bin“, erklärte auch Sprint-Weltmeister Peiffer, der wie in der vergangenen Saison erst nach dem Jahreswechsel so richtig in Schwung kommt.
Einmal mehr stand Neuner, die am 5. Januar 2007 in Oberhof ihren ersten Weltcupsieg gefeiert hatte, im Mittelpunkt. Nachdem sie noch in der Staffel mit vier Strafrunden für einen Blackout gesorgt hatte, war sie in den Einzelrennen nicht zu stoppen. Im Sprint brillierte sie mit fehlerfreiem Schießen, im Massenstart war sie in der Loipe von keiner Konkurrentin zu stellen. „Ich habe gemerkt, dass ich läuferisch sehr gut drauf bin und noch Körner für die Schlussrunde habe“, sagte die Sportlerin des Jahres. Sie baute ihre Führung im Gesamtweltcup vor Darja Domratschewa auf 39 Punkte aus.