Arndt im Vierer vor WM-Hattrick, Friedrich vor WM-Double
Innsbruck/Igls (dpa) - Das Rennen in der Königsklasse wird ein enger Kampf. Viererbob-Weltmeister Maximilian Arndt ist bei seiner Mission „WM-Hattrick“ der Gejagte. „Die Konkurrenz ist noch viel größer als im Zweierbob“, weiß Cheftrainer Christoph Langen.
Langen schickt mit Zweierbob-Weltmeister Francesco Friedrich, den Vorjahres-WM-Zweiten Nico Walther und Junioren-Weltmeister Johannes Lochner noch drei deutsche Bobs neben Arndt in die WM-Bahn von Innsbruck/Igls.
Die deutschen Teams im Direktvergleich mit Stärken und Schwächen:
Maximilian Arndt/Oberhof, Kevin Korona/Magdeburg, Martin Putze/Oberhof, Ben Heber/Oberhof:
Arndt war in diesem Winter der beständigste Pilot im großen Schlitten und neben zwei Siegen immer auf dem Weltcup-Podium. Nur am Start fehlen oft einige Hundertstelsekunden. „Wenn ich den Rückstand unter einem Zehntel halten kann, dann geht was“, betonte Arndt. Heimtrainer Matthias Trübner, der André Lange zu vier Olympiasiegen und Arndt mittlerweile zu zwei WM-Titeln in Serie führte, meinte: „Jede Hundertstel am Start ist hier Gold wert.“ Die Fähigkeiten von Arndt an den Lenkseilen sind unbestritten. Im Zweierbob probierte er verschiedene Fahrlinien und Kufen aus.
Francesco Friedrich/Oberbärenburg, Candy Bauer/Oberbärenburg, Gregor Bermbach/Winterberg, Thorsten Margis/Halle:
In diesem Winter ist für den Zweierbob-Weltmeister auch im Viererbob mit zwei Weltcup-Siegen der Knoten geplatzt. „Wenn er das Startniveau mitbestimmt, kann er Doppel-Weltmeister werden. Die Konstellation im Team stimmt“, meinte Langen. Die Crew musste am ersten Wochenende mit um den Oberschenkel von Pilot Friedrich bangen. Fällt er erneut aus, wäre die ganze Arbeit im Sommer umsonst gewesen. Daher brennt das Team nach dem Gold im Zweierbob förmlich auf's Rennen, auch wenn mit Martin Grothkopp der beste Anschieber ausfällt. Er wird vom zuverlässigen Gregor Bermbach ersetzt.
Nico Walther/Oberbärenburg, Marko Hübenbecker/Magdeburg, Christian Poser/Potsdam, Eric Franke/Oberbärenburg:
Der ehemalige Rodler überraschte im Vorjahr mit WM-Silber und in diesem Winter mit Weltcupsiegen in Königssee und Park City. „Er ist an den Lenkseilen besser als Friedrich, doch am Start muss er seine Hausaufgaben noch machen“, meinte Heimtrainer Gerd Leopold. Im Vorjahr raste Walther in Innsbruck/Igls beim Weltcup auf Rang drei hinter Friedrich und Sieger Oskars Melbardis aus Lettland, obwohl er am Start gut eine Zehntelsekunde Rückstand hatte.
Johannes Lochner, Joshua Bluhm, Sebastian Mrowka, Matthias Sommer/alle BC Stuttgart:
Nach erneutem Silber im Zweier strotzt der Bayer Lochner vor Selbstbewusstsein. Obwohl er wegen schwacher Viererbob-Leistungen in der Selektion und wegen der starken internen Konkurrenz nicht für den Weltcup berücksichtigt wurde, „kann er eine Rolle hier spielen“, betonte Langen. Denn die Bahn bereitet ihm auch mit dem großen Gefährt keine Schwierigkeiten, wie der Doppelsieg im Europacup zeigte. Da hatte er immerhin gleich zweimal Lokalmatador Benjamin Maier geschlagen, der laut Langen in der Königsklasse zu den Mitfavoriten zählt. Und am Start war er mit 5,06 Sekunden deutlich schneller als Arndt und Walther beim Weltcup im Vorjahr. Einziges Manko: Die fehlende Erfahrung.