Friedrich Zweiter im Viererbob-Weltcup

Innsbruck/Igls (dpa) - Mit drei Wochen Extra-Training will Francesco Friedrich bei der heimischen Bob-Weltmeisterschaft in Winterberg die Dominanz des Letten Oskars Melbardis brechen.

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Beim Weltcup in Innsbruck/Igls fehlten am Sonntag noch 13 Hundertstelsekunden zum ersten Weltcupsieg im Viererbob. Friedrich hatte den Dauerrivalen im Zweierbob am Freitag noch deutlich bezwungen. Dritter wurde Nico Walther aus Riesa. Viererbob-Weltmeister Maximilian Arndt kam auf Rang sechs.

„Ich hatte im zweiten Lauf einige Fehler, das hat wichtige Zeit gekostet. Melbardis ist Ideallinie gefahren und hat verdient gewonnen“, meinte Friedrich, der zum dritten Mal in diesem Winter Zweiter im großen Bob wurde. In drei Wochen bei den Titelkämpfen im Hochsauerland will er den frisch gekürten Weltcup-Gesamtsieger dann bezwingen.

Die Formkurve von Friedrich stieg in den vergangenen Wochen steil an, die überarbeiteten Sotschi-Bobs des Instituts für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES) sind im Eiskanal wettbewerbsfähig.

„Ich habe mein WM-Gerät gefunden. Wir haben das Hinterteil noch einmal umgebaut, jetzt läuft es“, sagte Friedrich, der das Weltcup-Finale im russischen Sotschi auslässt. Der 24-Jährige will topfit nach Winterberg anreisen. „Wir wollen uns jetzt in drei harten Trainingswochen noch den WM-Feinschliff holen.“

Melbardis weiß um die Heim-Stärke des Deutschen: „Es war die ganze Saison ein spannendes Duell, ich hoffe, es geht bei der WM weiter.“

Titelverteidiger Arndt kann nicht so entspannt die WM in drei Wochen angehen. Er ist nach Verletzungsproblemen seiner Stammcrew immer noch auf der Suche nach der besten Besetzung. Zudem kann er nach dem schweren Sturz in Altenberg nicht noch ein Rennen auslassen, da er die Punkte für die bessere Startgruppe bei der WM benötigt. In bislang sieben Saisonrennen fuhr der Thüringer mit fünf unterschiedlichen Besatzungen.

Dabei hatte er extra den viermaligen Olympiasieger Kevin Kuske zurückgeholt, damit die einstige Erfolgscrew von André Lange mit Alexander Rödiger und Martin Putze wieder zusammen ist. Während Rödiger seit Jahresbeginn wieder zurück ist, gab Putze erst in St. Moritz seinen Saisoneinstand. Allerdings schob er erneut eine Trainingspause ein und fährt in Sotschi wieder. „Putzi wird es schaffen“, meinte Rödiger.

Eine WM-Absage musste Arndt von Kuske hinnehmen, der nach vielen Verletzungen nicht rechtzeitig fit wurde. „Ich muss halt bis zur WM noch viele Sachen ausprobieren“, betonte Arndt.

Eingespielt wirkt dagegen das routinierte Team hinter dem noch unerfahrenen Youngster Nico Walther. Immerhin hat der Riesaer mit Viererbob-Weltmeister Marko Hübenbecker, der in Sotschi ebenfalls eine Pause bekommt, sowie den Weltmeistern von 2011, Christian Poser und Andreas Bredau, erfahrene Anschieber im 630 Kilogramm schweren Gefährt. Und am Start (5,08/5,09 Sekunden) ist die Crew derzeit deutlich besser als die von WM-Champion Arndt (5,14/5,11 Sekunden).

Bei den Frauen verabschiedete sich auch Anja Schneiderheinze vorzeitig aus dem Weltcup. Die Erfurterin hatte mit Anschieberin Annika Drazek 0,07 Sekunden Rückstand auf die siegreiche Elana Meyers Taylor aus den USA. „Es passt alles, wir dürfen nur keine Fehler machen“, sagte die zweitplatzierte Schneiderheinze.