Kiriasis Weltcup-Zweite in Whistler - Martini verletzt
Whistler (dpa) - Eine kleine Bande zwischen den Kurven 12 und 13 hat den ersten Weltcupsieg von Sandra Kiriasis in diesem Winter verhindert. Auf der Hochgeschwindigkeitsbahn in Whistler verlor die Winterbergerin genau vor der „Fifty-Fifty“ etwas Zeit.
„Das kostete im ersten Lauf mindestens ein Zehntel“, meinte Bob-Cheftrainer Christoph Langen nach dem zweiten Platz von Kiriasis und betonte: „Sie ist aber sonst sensationell gefahren. Im zweiten Lauf wollten wir aber auf Sicherheit gehen.“ Mit Anschieberin Berit Wiacker hatte Kiriasis nur 8/100 Sekunden Rückstand auf Lokalmatadorin und Olympiasiegerin Kaillie Humphries. Rang drei belegte mit Helen Upperton ebenfalls eine Kanadierin.
Erneut Pech in Whistler hatte Weltmeisterin Cathleen Martini aus Oberbärenburg, die mit Anschieberin Kristin Steinert auf Rang vier fuhr. Eine Stunde vor dem Start knickte sie mit dem Fuß um und zog sich einen Kapselanriss zu. „So hatte sie am Start ein deutliches Handicap, machte ihre Sache aber ausgezeichnet. Die WM ist nicht gefährdet, denn wir haben ja noch zwei Wochen Luft“, meinte Langen.
Martini, die bei den Olympischen Winterspielen 2010 mit ihrer Bremserin Romy Logsch im Finallauf schwer gestürzt war und daher immer noch auf ihre Stammkraft verzichten muss, baute dennoch ihre Führung in der Weltcup-Gesamtwertung aus. Vor dem Weltcup-Finale am kommenden Wochenende im kanadischen Calgary führt sie mit 83 Punkten vor Anja Schneiderheinze aus Winterberg, die mit Anschieberin Christin Senkel bei ihrer Whistler-Premiere Rang sieben belegte.
Die Sicherheitsdiskussionen um die Piste in Whistler, auf der 2010 der georgische Rodler Nodar Kumaritaschwili tödlich verunglückte, reißen nicht ab. „Es wurde nichts entschärft auf dieser Bahn“, meinte Langen, der im Training zahlreiche Stürze beobachtete. Im Rennen kippten zwei Bobs an der markanten Passage. Nur aufgrund der vergleichsweise milden Temperaturen um den Gefrierpunkt ließ die Piste diesmal nur Geschwindigkeiten um 138 Stundenkilometer zu. Bei Olympia rasten die Bobs noch mit Tempo 150 durch die Kurven.
Im Skeleton verpassten die deutschen Fahrerinnen das Podium knapp. Europameisterin Anja Huber aus Berchtesgaden wurde Vierte, Weltmeisterin Marion Thees aus Friedrichroda landete auf Rang fünf. Nach zwei Läufen hatte die siegreiche Kanadierin Melissa Hollingsworth 17/100 Sekunden Vorsprung vor der Australierin Lucy Chaffer. Dritte wurde Shelley Rudman aus Großbritannien. Katharina Heinz aus Winterberg musste sich mit Platz acht zufriedengeben.