Langen nominiert Team für Bob-Weltcup
Altenberg (dpa) - Die Angst fährt bei jeder Bobfahrt mit. Der Olympia-Zweite und WM-Dritte im Zweierbob, Thomas Florschütz, atmete am Sonntag im Ziel kräftig durch. Sein Kopfschütteln war gepaart mit großer Erleichterung.
„Wir können froh sein, dass wir lebend runtergekommen sind. Es war eine absolute Horrorfahrt, ein reiner Überlebenskampf“, meinte der routinierte Pilot. Eine Mutter lockerte sich im Lenkungsbereich, „es war wie Schmierseife, ich konnte den Bob nicht mehr kontrollieren“, erklärte der 35-Jährige und ließ den zweiten Durchgang aus.
Der Ausgang des Rennens und die anschließende Nominierung war für den Zweierbob-Sieger vom Samstag nur Nebensache. Francesco Friedrich gewann die Viererbob-Selektion am Sonntag mit seinem Team Alexander Mann, Gregor Bermbach und Torsten Margis mit zweimal Laufbestzeit und verwies Manuel Machata vom SC Potsdam auf Rang zwei. Der am Fuß verletzte Viererbob-Weltmeister Maximilian Arndt aus Oberhof fuhr in beiden Disziplinen nur Spurschlitten, überzeugte aber fahrerisch in der Bahn.
Bundestrainer Christoph Langen nominierte sein Weltcup-Team ohne große Überraschungen. „Mit Arndt, Florschütz und Friedrich werden wir in die Weltcups gehen. Wir haben stark auf die Athletik geachtet. Auf der Bahn haben alle noch Reserven. Aber wenn wir international bestehen wollen, müssen wir auf den ersten 50 Metern dabei sein“, sagte Langen, der mit Weltklasse-Piloten ein Luxusproblem hat. Am Vortag hatte Florschütz mit Anschieber Kevin Kuske den Zweierbob-Weltmeister Friedrich mit Torsten Margis geschlagen. Machata wurde mit Anschieber Jan Speer Dritter.
Bei den Frauen wiederholte Lokalmatadorin Cathleen Martini mit ihrer Anschieberin Christin Senkel ihren überlegenen Sieg vom Königssee. Sie verwies Junioren-Weltmeisterin Miriam Wagner und Franziska Fritz sowie Carolin Zenker/Sarah Noll auf die Plätze. Trotz zweimal Startbestzeit kamen Anja Schneiderheinze/Stefanie Schneider nur auf Rang vier. Sandra Kiriasis, die bei der ersten Ausscheidung am Königssee Vierte war, hatte für die Selektion wegen Krankheit abgesagt. Bei der anschließenden Weltcup-Nominierung fand die Olympiasiegerin von 2006 und siebenfache Weltmeisterin dennoch Berücksichtigung neben Martini und Schneiderheinze.