Magere Ausbeute für deutsche Bobs: Zwei dritte Plätze
Igls (dpa) - Es flutscht noch immer nicht bei den deutschen Bobs. Auch beim Weltcup in Innsbruck/Igls gab es keinen entscheidenden Fortschritt. Immerhin gingen die Schützlinge von Bundestrainer Christoph Langen nicht ganz leer aus.
Bei den Frauen schaffte es das Duo Anja Schneiderheinze/Stephanie Schneider auf Platz drei, gleiches gelang im Vierer der Crew des Riesaers Thomas Florschütz. Im Zweier hatte Weltmeister Francesco Friedrich auf der Olympia-Bahn von 1976 als Vierter das Podest knapp verfehlt.
„Podium ist ein gutes Resultat. Das haben wir uns verdient. Wir hatten keine leichte Zeit“, resümierte Florschütz und ballte die Fäuste. Gemeinsam mit Joshua Bluhm, Kevin Kuske und Christian Poser hatte er zwei gleich gute Läufe ins Ziel gebracht, vor allem am Start nicht schon entscheidende Zehntelsekunden verloren. „Vielleicht wären noch fünf Hundertstel drin gewesen, ein paar kleine Fehler waren dabei“, meinte der für Sachsen fahrende Thüringer.
Diese Zeit hätte ihm aber auch nicht zu einer noch besseren Platzierung gereicht, denn Sieger Oskars Melbardis aus Lettland und der Amerikaner Steven Holcomb, der nach seinem Erfolg im Zweier einen Doppelsieg in Igls knapp verpasste, waren deutlich schneller.
Auf der Starterbahn machten sich die deutschen Defizite einmal mehr bemerkbar. Vor allem Weltmeister Maximilian Arndt hatte erneut seine Probleme. Im Zweier kam er zum wiederholten Mal nicht ordentlich in sein Arbeitsgerät und musste mit Platz 17 das schlechteste Weltcup-Ergebnis quittieren. Im Vierer hatten seine Anschieber Probleme - vor allem im ersten Durchgang, als man sich zu langsam einfädelte und es schließlich viel zu lange dauerte, ehe ein Anschubbügel eingeklappt wurde.
Nicht besser war es dem Oberbärenburger Francesco Friedrich im Zweier ergangen. Sein Anschieber Jannis Bäcker sprang im ersten Lauf zu früh in den Schlitten, der deshalb zu wenig Geschwindigkeit hatte und damit chancenlos war. „Wenn man so schlecht startet, ist nicht mehr drin auf dieser Bahn“, sagte Friedrich, ergänzte aber: „Was zählt, ist Sotschi.“
Zu Olympia geht auch der Blick von Anja Schneiderheinze, die zum zweiten Mal in dieser Saison einen Podestplatz schaffte. „Ich bin froh, dass es geklappt hat. Es ist immer wichtig, zweimal gut runterzukommen. Insgeheim hatte ich aber gehofft, noch etwas weiter nach vorn zu kommen“, sagte Schneiderheinze. Ihr fehlte eine Hundertstelsekunde zu Platz zwei. Der Sieg ging erstmals an die Amerikanerin Jamie Greubel, die erst ihre zweite Saison an den Lenkseilen bestreitet.
„Die Amerikanerinnen sind am Start noch viel weiter als wir. Da müssen wir uns die Seele aus dem Leib rennen“, meinte die Erfurterin zu den Startzeiten der Konkurrenz. Und das, obwohl sie durchaus mithalten konnte. „Das ist wichtig im Hinblick auf Sotschi, denn dort muss man auch die Beine in die Hand nehmen“, kommentierte Schneiderheinze.