Weltmeister Arndt gewinnt Viererbob in Winterberg
Winterberg (dpa) - Mit einem Doppelerfolg beim Viererbob-Weltcup in Winterberg haben die deutschen Bobpiloten den Durchbruch im Olympia-Winter geschafft. Weltmeister Maximilian Arndt gewann und fuhr den ersten Saisonsieg ein.
Nach zwei Durchgängen setzte sich der Oberhofer mit seiner Crew Marko Hübenbecker, Alexander Rödiger und Martin Putze mit 0,17 Sekunden Vorsprung auf Zweierbob-Weltmeister Francesco Friedrich aus Oberbärenburg durch.
Dritter wurde der Russe Alexander Subkow vor Thomas Florschütz aus Riesa. Der amerikanische Olympiasieger Steven Holcomb stürzte im Finaldurchgang und verlor somit seine Weltcupführung an Arndt.
„Es war ein wichtiger Schritt, doch wir haben noch viel Arbeit vor uns“, sagte Cheftrainer Christoph Langen, der mit seinem Team nach den durchwachsenen Platzierungen in Übersee über die Feiertage viel gearbeitet und getüftelt hat. „Wir wollten hier unbedingt den Superman schlagen und den ersten Sieg landen“, sagte Arndt in Anspielung auf die Soloshow von Holcomb in Übersee. Nach jedem seiner drei Siege öffnete er seinen Rennanzug und zeigte stolz sein Superman-Shirt.
Zufrieden war auch Friedrich, der bislang nur im kleinen Schlitten Podiumsplatzierungen hatte. Mit 17 Hundertstel Rückstand auf Arndt wurde er Zweiter und erfüllte somit die interne Vorgabe von Langen, der im großen Gefährt mindestens Platz sechs gefordert hatte. Ansonsten hätte Manuel Machata eine Weltcup-Chance erhalten.
Der Viererbob-Weltmeister von 2011, der als vierter deutscher Pilot nur im Europacup fährt, fuhr am Samstag Spurschlitten und überraschte mit Bestzeit (55,04 Sekunden) im zweiten Lauf. In der Summe beider Läufe hätte der Pilot vom SC Potsdam in 1:49,91 Sekunden den Weltcup gewonnen. Allerdings baut die Bahn nach gut 20 Schlitten in der Eisqualität auch stark ab.
Stark war auch der Auftritt des routinierten Florschütz. Immerhin musste der Riesaer kurzfristig Anschieber Andreas Bredau ersetzen, der einen Mittelfußbruch erlitt. Für ihn kam der spurtschnelle Joshua Bluhm ins Team. Der 19-jährige Paderborner machte seine Sache bestens und feierte nach nur wenigen Monaten Bob-Erfahrung ein gelungenes Weltcup-Debüt. „Auf Position vier zu fahren ist relativ einfach, lange laufen und als letzter in den Bob. Auf Position zwei ist schon schwieriger. Da muss ich in kürzester Zeit sitzen“, meinte der Neuling und verriet: „Im Training rammte mir Kevin Kuske schonmal seine Spikes in die Waden. Das gehört aber wohl dazu“, sagte der Shootingstar mit nigerianischen Wurzeln, der in Kiel geboren ist.