Nur Florschütz in Form im Bob-Weltcup
Innsbruck (dpa) - Die schweren Jungs der Bob-Branche waren entweder verschnupft, verletzt oder einfach nur zu langsam am Start. Nur der Riesaer Bobpilot Thomas Florschütz konnte beim Weltcup-Auftakt in Innsbruck/Igls überzeugen.
Nach Platz zwei im kleinen Schlitten kam er im Viererbob als Dritter erneut aufs Podium. Mit seinen Anschiebern Martin Rostig, Kevin Kuske und Thomas Blaschek hatte er nach zwei Läufen 36/100 Sekunden Rückstand auf den siegreichen Russen Alexander Subkow. Zweiter wurde Viererbob-Olympiasieger Steven Holcomb aus den USA. Für Welt- und Europameister Manuel Machata vom SC Potsdam gab es ein böses Erwachen. Er wurde nur Sechster vor dem Oberhofer Maximilian Arndt.
„Ich bin zufrieden mit dem Auftakt. Immerhin mussten wir unseren Stammanschieber Ronny Listner, der sich am Montag an der Wade verletzt hatte, kurzfristig ersetzen“, sagte Florschütz. Etwas verschnupft - nicht nur wegen seiner Erkältung - reagierte Welt- und Europameister Machata. „Es war ein beschissener Auftakt, die ganze Woche krank, dann schlechte Startzeiten und bescheidene Fahrten“, sagte Machata. In La Plagne will er nun angreifen.
Cheftrainer Christoph Langen kündigte Extraschichten an. „Mal abgesehen von den Damenschlitten und der Crew von Florschütz müssen wir gerade im Startbereich schon noch beträchtlich zulegen.“ Gerade im kleinen Schlitten hatten Machata und Arndt auf den ersten 50 Metern fast zwei Zehntelsekunden Rückstand auf die Weltspitze.
Langen verwies aber auch auf eine enorme Leistungsexplosion bei der Konkurrenz. „Wohl noch nie zuvor gab es seit Beginn der Weltcupwertung in den bisherigen 27 Saisons eine solche Vielzahl von Nationen, die beispielsweise im Bobsport Podestränge holten“, sagte der Coach. „Viele Länder, allen voran Russland, haben enorm im Bob und Skeleton aufgerüstet. Igls war eine echte Standortbestimmung.“ Langen betonte: „Am kommenden Wochenende wissen wir über den Leistungsstand noch mehr. Denn in La Plagne wird auf einer Bahn gefahren, die nach zehn Jahren nun wieder zum Weltcup-Zirkus gehört.“