Protest nach Langen-Fauxpas

Park City (dpa) - Ein Fauxpas von Cheftrainer Christoph Langen hat beim Bob-Weltcup in Park City für großen Wirbel gesorgt. Wegen eines vom Coach falsch gemeldeten Anschiebers wurde Karl Angerer aus Königssee als Dritter des Zweierbob-Rennens nachträglich disqualifiziert.

Dafür rückte der Viertplatzierte Manuel Machata vom SC Potsdam nach.

Langen, der statt Gregor Bermbach versehentlich Christian Friedrich als Bremser für das Rennen gemeldet hatte, nahm den Fehler auf seine Kappe und legte umgehend beim Weltverband FIBT Protest ein, da weder ein Team benachteiligt noch eine Nation ihr Veto eingelegt hatte. „Ich will eine sportlich faire Entscheidung. Man kann im Hinblick auf den Gesamt-Weltcup nicht den armen Karl bestrafen, nur weil ein junger, unerfahrener Trainer einen blöden Schreibfehler gemacht hat“, sagte Langen.

Angerer war nach einer schlaflosen Nacht immer noch stinksauer. „Das ist der größte Witz, der überhaupt passieren kann, einfach eine bodenlose Frechheit“, sagte der Bayer am Sonntag nach Platz sieben im großen Schlitten und betonte: „Die Punkte sind weg, mit welcher Motivation soll ich denn noch an den Start gehen? Ich habe immer an einen sauberen Bobsport geglaubt, ich dachte immer, dass der Weltcup eine Sportveranstaltung ist. Mit dieser Entscheidung wurde mir aber klar, dass das ganze nichts mit Sport zu tun hat. Wir wurden bestraft, ohne dass wir einen Fehler gemacht haben!“

Langen will nun alle Register ziehen und für seinen unschuldigen Schützling kämpfen. „Das war ganz klar mein Fehler. Eine Geldstrafe oder ein Verweis für mich hätte auch gereicht. Daher haben wir Protest eingelegt und die anderen Mannschaftsführer zur Solidarität aufgerufen, damit die Entscheidung rückgängig gemacht wird.“ Zudem besagt die FIBT-Regel, dass eine Disqualifikation nur erfolgt, wenn der Bremser bei einem kurzfristigen Wechsel zwischen den Läufen kein ärztliches Attest bei einer Verletzung vorlegen kann. Alles andere ist Ermessenssache.

„Wenn ein Regelverstoß wie zu heiße oder beschichtete Kufen oder ein technischer Fehler am Bob vorgelegen hätte, wäre die Strafe ja nachvollziehbar, doch ein verkehrter Name eines Anschiebers, der ohnehin seit vier Wochen im Weltcup-Team mit unterwegs ist, ist doch echt lächerlich“, sagte Langen, der in der kommenden Woche mit einer Entscheidung rechnet.